Paul Dahlke
Paul Victor Ernst Dahlke (* 12. April 1904 in Groß Streitz, Kreis Köslin, Provinz Pommern; † 23. November 1984 in Salzburg) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher.
Ernst Dahlke war als Landlehrer für Gesang sowie Turnen tätig und wurde als solcher öfters versetzt. Ab 1901 war er in Groß Streitz tätig, so dass sein Sohn Paul dort geboren wurde.
Musik war im Hause Dahlke von zentraler Bedeutung, der Vater komponierte in seiner Freizeit Kinder- und Volkslieder, die Mutter Anna sang und spielte Laute. 1904 zog die Familie nach Köslin und 1908 nach Stargard, so dass Paul dort eingeschult wurde
Als Paul Sextaner war, wechselte sein Vater an die Oberrealschule in Dortmund, Paul machte 1922 dort sein Abitur.
Paul arbeitete während der Ferien in einer Zeche, was ihn dazu bewog, ab Oktober 1922 Bergbau an der Bergakademie Clausthal zu studieren. Er wurde Mitglied der dortigen Burschenschaft Schlägel und Eisen (DB) und verlor bei einer Mensur einen Teil des linken Ohres. Später wechselte er an die Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg. Er besuchte auch Vorlesungen in Germanistik und Theaterwissenschaft und versuchte sich als Maler und Holzbildhauer.
1926 gab Dalke das Studium auf, was seine Eltern nicht begeisterte, und absolvierte eine Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schauspielschule in Berlin. Ab 1928 folgten Theaterengagements an verschiedenen Berliner Bühnen und in München. Zu seinen zahlreichen Rollen zählten auch die Titelrolle in Carl Zuckmayers Des Teufels General und in Axel von Ambessers Das Abgründige des Herrn Gerstenberg. Er spielte auch die Rolle des Professor Higgins in George Bernard Shaws Pygmalion. Von 1934 bis 1944 gehörte er zum Ensemble des Deutschen Theaters in Berlin. Dahlke stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.
Ab 1934 spielte Dahlke in verschiedenen Filmrollen meist vitale Charaktere mit schlichtem Gemüt. Außerdem war er in vielen Dramenverfilmungen zu sehen, etwa als Ruprecht in Gustav Ucickys Heinrich-von-Kleist-Verfilmung Der zerbrochene Krug sowie in den Erich-Kästner-Verfilmungen von Das fliegende Klassenzimmer und Drei Männer im Schnee. Er spielte aber auch in NS-Propagandafilmen wie Verräter und Pour la Mérite mit.
Nach dem Krieg war Dahlke unter anderem von 1946 bis 1953 am Staatsschauspiel München tätig, danach gastierte er an verschiedenen Theatern. Seine zweite Ehefrau Elfe Gerhart-Dahlke, die er 1955 heiratete, war Schauspielerin und Bildhauerin.
Einem breiten Publikum wurde Dahlke durch zahlreiche Fernsehrollen wie die des Rheinschiffers Jakob Wilde auf der MS Franziska in der gleichnamigen Serie (1978) bekannt. 1961 sprach er unter der Regie von Heinz-Günter Stamm die Titelrolle in der sechsteiligen Hörspielreihe Maigret und… vom Bayerischen Rundfunk. Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme unter anderem Charles Laughton (Unter schwarzer Flagge, Der Fall Paradin) und Vincent Price (Schlüssel zum Himmelreich).
Paul Dahlke starb am 23. November 1984 im Alter von 80 Jahren in Salzburg. Seine Grabstelle befindet sich auf dem Friedhof in Grundlsee (Österreich).
Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.
Details
Vorname: | Paul |
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Geburtsdatum: | 12.04.1904 (♈ Widder) |
Geburtsort: | Strzeżenice |
Sterbedatum: | 23.11.1984 |
Sterbeort: | Salzburg |
Nationalität: | Deutschland |
Sprachen: | Deutsch; |
Geschlecht: | ♂männlich |
Berufe: | Sprecher, Bühnenschauspieler, Filmschauspieler, |
Merkmalsdaten
GND: | 116012943 |
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LCCN: | N/A |
NDL: | N/A |
VIAF: | 5521149068372765730005 |
BnF: | N/A |
ISNI: | N/A |
LCNAF: | nr2003029653 |
Filmportal: | N/A |
IMDB: | nm0197108 |