Abenteuer Erde: Geheimnisvolle Hochseeoasen

Ein Film von Rolf J. Möltgen

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Auf hoher See erscheint oft alles öde und leer. Nur selten streift ein einsamer Raubfisch durch das tiefe Blau. Doch mitten in der Eintönigkeit ragen mancherorts karge Felsen aus dem Wasser. Es sind die Gipfel mächtiger Unterwasservulkane, die oft viele tausend Meter hinab reichen. Über 100.000 erheben sich vom Meeresgrund, die meisten reichen nicht über die Wasseroberfläche. Das Überraschende: Unzählige Meerestiere tummeln sich an den steilen Hängen, darunter seltene Arten, die anderswo nicht mehr zu finden sind.
Der Natur- und Unterwasserfilmer Rolf Möltgen taucht mit Meereswissenschaftlern aus aller Welt in einige der geheimnisvollen Bergwelten hinab. Gemeinsam wollen sie erkunden, warum sich dort so viele Arten tummeln. Wichtiger noch ist, herauszufinden, wie sich Tauchtourismus einerseits und Schutzmaßnahmen andererseits auf die Oasen auswirken.
Die erste Erkundungsreise führt rund 350 Kilometer hinaus auf den Pazifik zu den Ravillagigedo-Inseln vor Mexiko. Vor Roca Partida bilden Schnapper so riesige Schwärme, dass die Felswand dahinter verschwindet. Sie locken Räuber wie Weißspitzenhaie herbei, die wiederum die noch größeren Galapagoshaie. Freundlich gestimmt dagegen sind die Riesenmantas vor San Benedicto - eine ganz besondere Attraktion. Die Tiere lassen sich aus größter Nähe beobachten und gehen sogar ohne bisher erklärbaren Grund auf Tuchfühlung mit den Tauchern.
Der Grund für die Lebensfülle rings um Felsen und Atolle ist die Folge eines einfachen physikalischen Effekts: Prallt die Strömung auf ein Hindernis wie eine Bergwand, wird das Wasser schlagartig nach oben gelenkt. Am Gipfel bilden sich zudem Wirbel. Sie halten das Plankton - winzige Krebschen und andere Kleinstlebewesen - dort gefangen und bieten so den vielen Fischen Nahrung in Hülle und Fülle.
Manchmal allerdings führt auch etwas ganz anderes die Tiere zu den Bergen: Vor Malpelo, einem tristen Felsbrocken 500 Kilometer vor Kolumbien, ziehen Hunderte Bodenstirn-Hammerhaie über die Taucher hinweg. Die Erdmagnetfelder der Seegebirgsketten dienen den skurrilen Weitstreckenwanderern zur Orientierung.
Eine Fahrt mit dem Tauchboot Deepsee hinab in die Bergwelt des Kokosrückens vor Costa Rica ist ein Höhepunkt der Reise. Das Team dokumentiert seltene Arten wie Tiefseequappen, Schildzahn- und Stachelhaie in mehr als 300 Metern Tiefe. Der letzte Tauchgang findet mitten in der Nacht statt und stellt eine besondere Herausforderung dar. Vor der Kokosinsel kommen so viele Weißspitzenhaie zusammen wie nirgendwo sonst.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 24.02.2017 um 14:30 Uhr auf WDR.

24.02.2017
14:30
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
24.02.2017 14:30 Uhr WDR