ARTE Reportage


* Kuba: Die allerletzte Flucht

ARTE-Reporter waren dabei, als eine Handvoll Kubaner in aller Heimlichkeit ein Boot baute, um übers Meer in Richtung USA zu fliehen …
Man nennt sie "Balseros", wörtlich übersetzt etwa "Bootsmänner" - sie riskieren ihre Leben für ihre Freiheit und den Traum, in die USA auszuwandern. Dazu bauen sie selber Boote, um das Meer zu überqueren. Das Allerwichtigste ist, in den USA die eignen Füße an Land zu setzen. Denn lange Jahre galt weltexklusiv für Kubaner die sogenannte "dry feet, wet feet" Politik. Aufgefischt auf dem Meer wurden sie in ihre Heimat zurückgeschickt, einmal an Land erhielten sie Asyl in den USA.
Seit aber Kuba und die USA vor zwei Jahren unter Obama begannen, sich diplomatisch wieder anzunähern, fürchteten die künftigen "Balseros" um ihre Möglichkeiten, von der "dry feet, wet feet" Politik noch profitieren zu können. ARTE-Reportern ist es gelungen, das Vertrauen einer Gruppe Kubaner zu gewinnen, die sich noch schnell aufmachen wollte, bevor die Obama-Regierung die Sonderregel für Kubaner annullierte.

* Beruf: Ein Imam im Knast

Radikale Islamisten nutzen die Not und die Orientierungslosigkeit ihrer Mitgefangenen häufig aus, um neue Anhänger für den "Heiligen Krieg" zu rekrutieren. Das gelingt ihnen, weil die geistliche Betreuung vor allem der Muslime in vielen Gefängnissen Nebensache ist. In Frankreich etwa sind von 1440 Gefängnisgeistlichen nur 182 muslimischen Glaubens. Philippe Brault begleitete einen von ihnen, Gaëtan Dehondt, einen ehemaligen Eishockey-Profi, der zum Islam konvertiert ist, bei seinen ersten Besuchen im Gefängnis von Laon.
Wie sehr die Menschen hinter Gittern spiritueller Anregung suchen, davon erzählt Karim Mokhtari, ein ehemaliger Strafgefangener, er saß zehn Jahre wegen Einbruch und Diebstahl: Ein Häftling hatte sich als Imam ausgegeben, ihn wieder mit seiner Religion vertraut gemacht und dann irgendwann von ihm verlangt, sich zum Dschihad zu bekennen. Mokthari aber lehnte ab, weil er erkannt hatte, dass die Botschaft des Islam nicht den Hass und die Vernichtung der Ungläubigen predigt.
Diesen radikalen Menschenfischern und ihrem Steinzeit-Islamismus hinter Gittern setzt der frisch ernannte muslimische Seelsorger Gaëtan Dehondt die Aufklärung über die wahren Inhalte des Koran entgegen: Toleranz und Mitmenschlichkeit im Einklang mit den republikanischen Werten unserer Tage.
Das Magazin für aktuelle internationale Politik wird immer samstags gegen 17.00 Uhr ausgestrahlt. Durch die Sendung führen abwechselnd Andrea Fies und William Irigoyen. Auf der Grundlage seines redaktionellen Sendeauftrags wirft "ARTE Reportage" den etwas anderen Blick auf wichtige Ereignisse des Weltgeschehens. Aktuelle Informationen finden Sie unter: www.arte.tv/artereportage
Die Themen der einzelnen Beiträge werden später im Online-Pressedienst "ARTE Presse" angekündigt: www.presse.arte.tv

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 18.02.2017 um 16:55 Uhr auf arte.