RLF: Kunstprotest aus Berlin

Dokumentation Deutschland 2013

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Angeblich gibt es kein richtiges Leben im Falschen. Das spüren auch westliche Protestbewegungen wie Attac, Femen oder Occupy, wenn ihr Widerstand von kapitalistischen Unternehmen aufgesogen und in der Werbung vermarktet wird. Nicht nur Jeans lassen sich mit Models in Protestästhetik gut verkaufen. Da kommt jeder gegen den Kapitalismus geworfene Stein als Bumerang zu den Demonstranten zurück.
Die Kunst-Protestbewegung RLF aus Berlin will nun den Kapitalismus mit eigenen Waffen schlagen. Ein Designprofessor, ein Künstler und eine Politaktivistin gehen dafür auf die Straße und kooperieren gleichzeitig mit großen Mode-Labels. RLF sucht das "richtige Leben im falschen", dreht den Spieß um und verkauft den Protest an den Kapitalismus. Wer mit viel Geld Kunst- und Designobjekte erwirbt, investiert in die Revolutionsbewegung. Der Filmemacher Alexander Dluzak begleitet die Kunst-Protestbewegung RLF seit den 1.-Mai-Demonstrationen 2013 in Berlin.
Köpfe der Bewegung sind der Designprofessor Friedrich von Borries, der Künstler Mikael Mikael und die professionelle Politaktivistin Slavia. Anders als Occupy und andere kapitalismuskritische Organisationen positioniert sich RLF nicht außerhalb des kritisierten Systems, sondern nutzt bewusst dessen Mechanismen, um, so die Gründer, "den Kapitalismus mit eigenen Waffen zu schlagen". ARTE begleitet in dieser Dokumentation die Aktivitäten dieses Kunstprotestes bei der Zusammenarbeit mit großen Labels, Demonstrationen, Ausstellungsprojekten und den sich zwangsläufig ergebenden Konflikten. Am Ende steht die junge Bewegung vor einer Zerreißprobe: Kann man den Kapitalismus mit eigenen Waffen schlagen? Ist ein "richtiges Leben im falschen" wirklich möglich?
Über ein vom UFA Lab entwickeltes Spiel können Interessierte ihre Meinung zu aktuellen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Themen kundtun oder Friedrich von Borries und seine Mitstreiter mit eigenen Aktionen unterstützen und so zum "Shareholder der Revolution" werden. Mit der "Gamification der Revolution" beginnt die zweite Projektphase von RLF.
Ab sofort haben alle Widerstandsbegeisterten die Möglichkeit, sich spielerisch an der Bewegung zu beteiligen. Zur Teilnahme ist lediglich eine Anmeldung auf der Website www.rlf-propaganda.com erforderlich. Anschließend haben die User diverse Möglichkeiten, ihren Widerstand zum Ausdruck zu bringen, denn die Challenges des Spiels werden mit der Zeit zunehmend anspruchsvoller und reichen von Stellungnahmen zu aktuellen Themen über die Teilnahme an RLF-Veranstaltungen bis hin zu konkretem Engagement.
Die Community bewertet die Statements und Aktionen anschließend durch Punktevergabe, bis am Ende des Spiels am 10. Dezember 2013 ein Gewinner feststeht. Für die RLF-Webseite und das dazu gehörige Spiel zeichnet das UFA LAB, ein Content-Labor für Neue Medien, verantwortlich.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 18.02.2017 um 02:50 Uhr auf arte.

18.02.2017
02:50
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
18.02.2017 02:50 Uhr arte