Sagenhaft - Dresden

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

72 Jahre nach der fast vollständigen Zerstörung der Stadt, begibt sich Axel Bulthaupt auf eine Entdeckungstour in die Sächsische Elbmetropole. Begleitet von seinem "Sagenhaft"-Team mit Hubschrauber und Drohne will er den Geist der Stadt einfangen, will erfahren, was das Besondere am Dresdner Flair ist und warum der Dresdener seine Stadt so innig liebt. Entstanden sind phantastische Aufnahmen einer geradezu magischen Stadt mit ihren weltberühmten Panoramen.
Er besucht eine Stadt-Imkerin, die ihm mitten zwischen den Häusern der Altstadt ihr kleines grünes Paradies zeigt und ihre Schützlinge, die fleißig auf der Suche nach frischen Pollen die Stadt durchkämmen. Und er schmeckt gut, der "City-Honig".
Und natürlich führt Axels Weg an diesem Tag ins sogenannte Lapidarium. An den Ort, an dem die Geschichte der Stadt gesammelt wird und wo sich ordentlich erfasst, Berge von Steinen auftürmen. Steine, die man für den Aufbau der Stadt nicht mehr gebraucht hat. Steine aus berühmten Gebäuden, die Geschichte und Geschichten erzählen, von einer Stadt im Wandel.
Gleich hinter Schloss Pillnitz liegt der ehemalige königliche Weinberg von August dem Starken. Heute wachsen hier wieder Reben, nachdem der Hang über viele Jahrzehnte ungepflegt brachlag. Erst 1980 traute sich der erste Neuwinzer, hier an den sonnigen Hängen, mit Blick auf die Elbe, wieder die ersten Stöcke zu pflanzen. Heute wird hier ein edler Tropfen gekeltert.
Ein paar Kilometer flussabwärts liegt der "jüngste" und hippste Stadtteil der Elbmetropole, die Dresdner Neustadt. Durchschnittsalter: 32 Jahre. Hier trifft sich Axel Bulthaupt mit einem Fotografen, der hier aufgewachsen ist, und wie kein anderer den Verfall im Sozialismus mit der Kamera dokumentiert hat. Mit ihm zieht er durch die heute quirligen Gassen, deren Häuser 1989 einzustürzen drohten und von denen bereits einige weggebaggert wurden. Heute tobt hier das Leben in Bars, Kneipen und Restaurants mit Küche aus der ganzen Welt.
In der Äußeren Neustadt liegt auch das Militärhistorische Museum mit seinem markanten Keil, und auf der Rückseite die nagelneue Kletterhalle Mandala. Trainingsparcours von einer der besten deutschen Nachwuchskletterinnen. Mit nur 17 Jahren fühlt sich die deutsche Meisterin im Bouldern hier bei jedem Wetter wohl. Wenn die Sonne scheint, geht's aber natürlich raus, in die nahe Sächsische Schweiz, an den echten Fels. Dresden ohne die Sächsische Schweiz, das geht gar nicht.
Den Rückweg aus dem Elbsandsteingebirge tritt Axel auf einem Floß an. Gesteuert wird das Partyfloß von einer echten Kapitänin, die seit Jahren ihren Mann steht, zwischen jeder Menge feuchtfröhlicher Kerle.
Im Großen Garten dreht seit 1950 die Parkeisenbahn ihre Runden. Eine Institution in der Stadt. Hier begegnet Axel einem echten Schlagerfan. Ezchial Nikiema kommt aus Burkina Faso, lebt seit zwei Jahren in der Stadt, um hier Deutsch zu lernen und liebt deutsche Schlager. Je älter, desto mehr. Von Roy Black bis Rex Gildo - Eze kennt sie alle. Klar, dass aus der angedachten Parkeisenbahnbesichtigungstour eine ganze musikalische Reise wird. Eze ist nämlich Mitglied in der Banda International. 21 Menschen aus neun Nationen machen hier zusammen Musik. Und manchmal proben sie im Großen Garten. Und dann geht kaum ein Dresdner vorbei, sondern bleibt stehen und wippt mit. Auch das ist Dresden, im Februar 2017, 72 Jahre nach der Zerstörung.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 12.02.2017 um 20:15 Uhr auf MDR.