Die Stunde der Populisten

Die AfD greift nach der Macht

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Andreas Wild ist einer der Protagonisten, die über Monate für die Fernsehdokumentation begleitet wurden. Die Dokumentation der rbb-Autoren Torsten Mandalka, Olaf Sundermeyer und Agnes Taegener ergründen das Wesen und die Ziele der AfD, indem sie Mitglieder porträtieren, die nicht in Talkshows sitzen. Die Einblicke, die ihr Film ermöglicht, zeigen die AfD abseits von Pressekonferenzen und Verlautbarungen der Parteispitze: Eine Partei, die sich "unser Deutschland Stück für Stück zurückholen" wird, wie der thüringische Landesvorsitzende Björn Höcke es jüngst in seiner Dresdener Rede ausgedrückt hat. Mit "Die Stunde der Populisten" liefern die Autoren den Film zu Höckes Rede, die eine Kampfansage an die Demokratie ist.
Auch der Abgeordnete Andreas Wild offenbart Vieles über das Denken Vieler in der AfD. Er träumt von einer "Umvolkung": Auch Gegenden wie der Berliner Multi-Kulti-Bezirk Neukölln sollen "wieder deutsch" werden - ein Bürgerkriegsszenario wird beschworen. Thorsten Weiß, Chef der "Jungen Alternativen" in Berlin, räumt erstmals ein, dass die AfD öffentlich zusammenwirkt mit der rechtsextremen "Identitären Bewegung". Deren Aktivisten wurden von den Autoren bei dem Versuch begleitet, die Bundeszentrale der CDU zu besetzen. Schließlich ist da noch der Berliner Landeschef Georg Pazderski. Dem ehemaligen Bundesgeschäftsführer der AfD kommt die Aufgabe zu, als Fraktionschef die Bühne des Berliner Abgeordnetenhauses zu nutzen. Er hat die Strategie des "kalkulierten Tabubruchs" zum Wahlkampfschlager erklärt. Eine Methode, die der ehemalige Chef der rechtsextremen NPD, Holger Apfel, ausführlich erläutert. Zu Wort kommen auch die Bezirksbürgermeistern von Neukölln, Franziska Giffey (SPD), sowie der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke), die über Strategien im praktischen Umgang mit den Rechtspopulisten nachdenken.
Mit "Die Stunde der Populisten" ist den drei rbb-Autoren eine Darstellung des Rechtsrucks gelungen, der Deutschland erfasst hat. Torsten Mandalka und Olaf Sundermeyer waren für ihre ARD-Dokumentation "Dunkles Deutschland" im vergangenen Jahr für den Grimme-Preis nominiert, Agnes Taegener erhielt unlängst den Bremer Fernsehpreis.
Eine Dokumentation von Torsten Mandalka, Olaf Sundermeyer und Agnes Taegener

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 01.02.2017 um 00:15 Uhr auf RBB.