Länder-Menschen-Abenteuer

Am Frischen Haff - Zu Besuch im Bernsteinland

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Begegnungen in einem Land der leisen Töne. Rund um das Frische Haff scheinen die Uhren langsamer zu gehen als anderswo. Ein Fernsehteam konnte im Mai 2010 wunderschöne Impressionen eines melancholischen Landes einfangen.


Die filmische Frühlingsreise bewegt sich zwischen den Traumstränden der Frischen Nehrung und dem altehrwürdigen Städtchen Frombork (Frauenburg) mit seinem berühmten Dom, zwischen Sztutowo, den Kormoran-Kolonien von Katy Rybackie und dem liebenswerten Örtchen Kadyny (Kadinen), in dem sich einst der letzte deutsche Kaiser eine Sommerresidenz errichten ließ.
Hier leben tatkräftige Menschen, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen, z. B. der Bernsteinfischer von der Nehrung oder eine junge Frau, die mit viel Idealismus einen Reiterhof betreibt. Die Männer vom polnischen Grenzschutz sichern an der Grenze zu Russland gleichzeitig die Außengrenze der Europäischen Union. Im Sommer patrouillieren sie in pfeilschnellen Booten auf dem Haff, im Winter sind sie mit einem Luftkissenfahrzeug, einem Hovercraft, unterwegs.
Ein Amateur-Historiker weiß viel über das Frische Haff im Kriegswinter 1945 zu erzählen, als sich hier ergreifende Szenen abspielten. Damals waren Tausende Deutsche auf dem zugefrorenen Haff auf der Flucht vor der Roten Armee. Frombork ist eng mit Nikolaus Kopernikus verbunden, der hier wirkte. Nach seinem Tod 1543 wurde der berühmte Astronom im Frauenburger Dom begraben. Jahrhundertelang war die genaue Lage der Grabstätte nicht bekannt. Eine DNA-Untersuchung im Jahr 2008 brachte die Gewissheit: Bei den einige Jahre zuvor gefundenen Gebeinen handelt es sich tatsächlich um die des Kopernikus. Im Mai 2010 wurden die Überreste mit großem Pomp zum zweiten Mal im Dom von Frombork zu Grabe getragen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 06.11.2018 um 11:10 Uhr auf BR.