Fokus Geschichte

1521 herrschte Aufruhr in Zwickau: Der junge Priester Thomas Müntzer wandte sich gegen die kirchliche und weltliche Obrigkeit und forderte für alle Menschen das gottgegebene Recht auf Freiheit und Gleichheit. Die Kirchenkritik Luthers, den er einst bewundert hatte, ging ihm nicht weit genug. In einer Schrift "wider das geistlose, sanftlebende Fleisch zu Wittenberg" nahm er 1524 gegen Luther Stellung und bekräftigte seine Absicht, eine gerechtere Ordnung durchzusetzen - notfalls mit Gewalt. Nach Müntzers theologischer Überzeugung forderte die Heilige Schrift die Freiheit des Menschen. Er wurde von den Fürsten misstrauisch beäugt und geriet immer wieder in Konflikt mit der Obrigkeit. Als 1524 der Deutsche Bauernkrieg ausbrach, schlug Müntzer sich auf die Seite der Landleute. Bald wurde er zu einer Leitfigur des Aufstands. Seinen blutigen Höhepunkt erreichte der Konflikt mit den Landesherren in der Schlacht von Frankenhausen. Die Niederlage der Bauern besiegelte auch Müntzers Schicksal. Als Aufrührer und Ketzer gefoltert, wurde er 1525 vor den Toren der Stadt Mühlhausen hingerichtet.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 15.10.2018 um 16:50 Uhr auf ORF 3.