Gombessa, Urtier in Untiefen

Dokumentarfilm Frankreich 2011

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Lange Zeit wurde angenommen, der Quastenflosser - umgangssprachlich "Gombessa" genannt - sei seit dem Ende der Kreidezeit ausgestorben. Die Entdeckung eines Exemplars in einem Fischernetz im Jahr 1938 war daher eine zoologische Sensation und versetzte die Forschungswelt in Aufregung. Die Fischart ist ein lebendes Fossil aus der Zeit, als der erste Meeresbewohner den Ozean verließ und an Land ging. Aus ihr entwickelten sich die ersten Vierbeiner und etliche Millionen Jahre später der Mensch.


Der Quastenflosser ist vom Aussterben bedroht und wird selten gesichtet, da er in der dunklen Tiefsee zu Hause ist. Erst Ende der 80er Jahre konnten aus einem U-Boot heraus erste Videoaufnahmen des zwei Meter langen Fisches gemacht werden. Manche Wissenschaftler widmeten ihr ganzes Leben der Erforschung des urtümlichen Kolosses - einige verunglückten bei ihren Forschungen tödlich. 2001 starben zwei Taucher, die sich als Erste dem Fisch nähern und ihn ohne Hilfe eines Roboters oder U-Boots beobachten und filmen wollten.

Im Jahr 2010 gelang es dem Biologen und Fotografen Laurent Ballesta und seinem Team schließlich, tief und lange genug zu tauchen, um die ersten Aufnahmen des Quastenflossers mit einer Handkamera in seiner natürlichen Umgebung zu machen. Die Bilder sorgten in der Wissenschaft für großes Aufsehen. Drei Jahre später organisierte Ballesta eine weitere Expedition, an der der Paläontologe Gaël Clément und Forschungsgruppen des staatlichen französischen Naturkundemuseums in Paris sowie der südafrikanischen Forschungsinstitute SAIAB und SANBI teilnahmen.

Über einen Zeitraum von sechs Wochen wurden alle fünf Tage je vier Tauchgänge in 120 Meter Tiefe unternommen. Mit einer Hochgeschwindigkeits-Doppelkamera wurden dabei die Bewegungen des Quastenflossers aufgezeichnet. Der Quastenflosser besitzt in seinen Flossen als einziger Fisch jene Knochen, aus denen sich die vier Pfoten der ersten Landbewohner entwickelten.

Die Taucher wollten weitere, insbesondere genetische Untersuchungen an dem Tier durchführen. Doch Tauchgänge in diesen Tiefen sind schwierig und bedürfen einer Auftauchzeit von vier Stunden. Hinzu kommt, dass der Quastenflosser eine seltene Spezies ist und sich aufgrund der Meereserwärmung in immer tiefere und kühlere Gewässer zurückzieht. Dokumentarfilm Frankreich 2011

* Thema: Tag der Wissenschaft
Anlässlich der "Fête de la Science", die vom 6. bis 14. Oktober in ganz Frankreich auf vielfältige Art begangen wird, zeigt ARTE am Samstag, den 6. Oktober, ein ebenso unterhaltsames wie lehrreiches Sonderprogramm. Das Tagesprogramm widmet sich vor allem den Geheimnissen der Tierwelt: In "Yellowstone-Nationalpark: Warum verschwinden die Wapitis?" gehen Forscher mit modernsten wissenschaftlichen Methoden genau dieser Frage nach. Wölfe, Pumas, Grizzlybären - die Liste der Verdächtigen ist lang.

Ebenso spannend ist die Geschichte vom Quastenflosser, umgangssprachlich "Gombessa": Lange Zeit wurde angenommen, er sei seit dem Ende der Kreidezeit ausgestorben. Die Entdeckung eines Exemplars in einem Fischernetz war daher eine zoologische Sensation und versetzte die Forscherwelt in Aufregung.

Den Höhepunkt im Abendprogramm bildet die Doku-Fiktion "Robert Koch und Louis Pasteur - Duell im Labor", in der es um die durch erbitterte Konkurrenz befeuerten, bahnbrechenden Entdeckungen der beiden Zeitgenossen geht.

Im Anschluss widmet sich die Wissenschaft bei ARTE Gegenwart und Zukunft: Ob automatische Bilderkennungssysteme bei Facebook, medizinische Diagnostik etwa bei Krebserkrankungen, autonom fahrende Autos und virtuelle Dialogsysteme wie Chatbots - künstliche Intelligenz ist omnipräsent. Ist sie bald vielleicht sogar schlauer als wir?

Die Dokumentation "Roboter - Noch Mensch oder schon Maschine?" befasst sich zum Abschluss des Abends mit der künftigen Rolle humanoider Roboter: Ab wann wäre ein Roboter einem Menschen gleich? Wo kann er nützlich sein, wo sollten wir Grenzen setzen?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 11.10.2018 um 09:25 Uhr auf arte.

11.10.2018
09:25
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1539242700
Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Natur, Wissenschaft/Forschung, Tiere
Alternative Ausstrahlungstermine:
20.10.2018 15:00 Uhr arte
11.10.2018 09:25 Uhr arte
06.10.2018 13:35 Uhr arte
01.02.2016 08:55 Uhr arte
20.01.2016 08:55 Uhr arte
20.12.2015 15:55 Uhr arte