Re: Neue Methoden bei Hochwasser

Reportage Deutschland 2017

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Dass europaweit immer mehr Menschen von Überflutungen bedroht sind, hat auch damit zu tun, dass man jahrelang auf falsche Strategien wie immer höhere und stabilere Deiche gesetzt hat. Doch es findet derzeit ein Umdenken statt: "Das Wasser einladen" ist die neue Marschrichtung. "Re:" über neue Methoden der Hochwasser-Bekämpfung in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland.


Die Flut kommt: In den nächsten 25 Jahren sind in Deutschland siebenmal mehr Menschen von Überflutungen bedroht als heute, belegt eine Studie des Potsdamer Instituts für Klimawandel. Das hat auch mit falschen Strategien zu tun: Jahrelang setzten Städte und Kommunen nur auf höhere, stabilere Dämme, mit dramatischen Folgen, weil sich Wasser immer seinen Weg bahnt.

Doch inzwischen setzt vielerorts ein Umdenken ein: "Das Wasser einladen", lautet die neue Marschrichtung. Vorreiter sind die Niederlande. In Dordrecht wird das Wasser im Falle einer Flut nicht länger mit immer massiveren Dämmen abgehalten. Die Stadt macht dem Wasser Platz: Spielplätze, Sportanlagen, ganze Siedlungen sind so angelegt, dass sie bei steigendem Pegel jede Menge Wasser aufnehmen können, ohne dass die Häuser "nasse Füße" bekommen.

Die Domstadt Köln hat ebenfalls aus früheren Hochwassern gelernt. Entlang des Rheins gibt es Schwemmwiesen, die Wasser aufnehmen, spezielle Pumpwerke und mobile Hochwasserwände. Und auch im Elbauetal bei Lenzen in Brandenburg geht man neue Wege in der Hochwasser-Bekämpfung: Dort wurde der alte Deich durchgestochen und dem Fluss so 600 Hektar Land zurückgegeben. Die Folge: Die Natur blüht regelrecht auf und seltene Tier-Arten haben sich hier angesiedelt.

Die französische Stadt Nevers hat schon vor Jahren begriffen, dass ein Fluss nicht eingezwängt werden darf. Am Zusammenfluss von Loire und Allier gibt es deshalb eigens eingerichtete Brachflächen, Auenwälder und Sumpfgebiete. Maßnahmen, die den Fluss auch bei Hochwasser berechenbarer und weniger gefährlich machen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 16.04.2018 um 12:15 Uhr auf arte.

16.04.2018
12:15
Livestream
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Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Niederlande, Frankreich, Deutschland
Alternative Ausstrahlungstermine:
16.04.2018 12:15 Uhr arte
13.04.2018 19:40 Uhr arte