Ostkreuz - Agentur der Fotografen

Dokumentation Deutschland 2014

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Es ist eine erstaunliche Erfolgsgeschichte: Mit dem Zerfall des Ostblocks gründet sich in Berlin die Fotoagentur Ostkreuz. In einer extremen Zeit des Umbruchs tun sich sieben ostdeutsche Fotografen zusammen, um sich gemeinsam die neuen Möglichkeiten wie Technik, Reisen und Aufträge zu erschließen. Vorbild ist die berühmte Pariser Agentur Magnum. Der Grundgedanke: Ein Kollektiv - unter Wahrung des Autorenprinzips - kann auf dem Markt besser agieren als Einzelkämpfer. Bald wird die Agentur zur wichtigsten und bekanntesten Fotoagentur Deutschlands.


Mit dem Zerfall des Ostblocks gründet sich in Berlin die Fotoagentur Ostkreuz, und mit ihrer Gründung durch sieben ostdeutsche Fotografen beginnt ebenfalls eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Als festes Kollektiv und der Pariser Agentur Magnum als Vorbild schaffen sie es, die Agentur zur wichtigsten und bekanntesten Fotoagentur Deutschlands zu machen. Zu den Kunden zählen Magazine wie "Newsweek", "Stern", "GEO" oder die "New York Times".

Längst ist Ostkreuz keine Ostberliner Fotoagentur mehr. Mittlerweile zählt sie 18 Mitglieder, die künstlerisch, persönlich und biografisch eine bunt gemischte Gruppe europäischer Erkunder bilden. Alle haben unterschiedliche Arbeitsweisen, aber eines vereint sie: Ihr humanistischer Blick auf die Welt. Ostkreuz steht für gesellschaftlich engagierte Dokumentarfotografie.

Der Film erzählt die bemerkenswerte Erfolgsgeschichte von Ostkreuz und zeichnet - über Porträts Einzelner hinaus - das Arbeitsethos dreier Generationen von Fotografen: Fotografie als Haltung und Leidenschaft.

Regisseur Maik Reichert hat die Gruppe der Fotografen mehrere Jahre lang mit der Kamera begleitet. In seinem Film stellt er sieben sehr verschiedene Ostkreuz-Fotografen vor: Annette Hauschild, Harald Hauswald, Ute und Werner Mahler, Julian Röder, Linn Schröder sowie Maurice Weiss. Im Zentrum des Films stehen Ute und Werner Mahler, die nach der Wende mit fünf Kollegen die Fotoagentur gründeten. Beide gehören zu den wichtigsten deutschen Fotografen.

Die beiden Fotografen und Gründer starteten vor einigen Jahren ihr erstes gemeinsames Projekt, die "Monalisen der Vorstädte", Bilder junger Frauen aus den Vorstädten von Berlin, Minsk, Liverpool oder Florenz. Wie die beiden interessiert sich auch Annette Hauschild für Menschen, die nicht im Rampenlicht der Gesellschaft stehen. Ihr Thema: "Heimatlosigkeit in Europa". Julian Röder, Jahrgang 1981, geht in seinen Fotografien den Zwängen und Konflikten in einer wirtschaftlich verflochtenen Welt nach. Seine Bilder von den G8-Protesten erinnern an Schlachtengemälde. Harald Hauswald, ebenfalls Gründungsmitglied, erinnert in "Ferner Osten" an die letzten Jahre der DDR. Der gebürtige Franzose Maurice Weiss kam in der Nacht des Mauerfalls nach Berlin, seitdem ist er Berlin verbunden, heute geht er im Bundestag als Fotograf ein und aus. Eine extreme, ganz eigenständige künstlerische Position innerhalb der Agentur nimmt Linn Schröder ein. Im "Selbstportrait mit Zwillingen und einer Brust" setzt sie sich mit ihrer Krebserkrankung auseinander und lässt ihren Körper schonungslos eine sehr persönliche Geschichte erzählen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 13.02.2018 um 01:50 Uhr auf arte.

13.02.2018
01:50
Livestream
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Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Porträt/Biografie, Kunst
Alternative Ausstrahlungstermine:
13.02.2018 01:50 Uhr arte
05.10.2014 17:35 Uhr arte