Die Frau mit den 5 Elefanten

2009

Die Frau mit den 5 Elefanten ist ein Dokumentarfilm aus der Schweiz und Deutschland aus dem Jahr 2009. Der Regisseur Vadim Jendreyko begleitet Swetlana Geier, die zu den großen zeitgenössischen Übersetzern russischer Literatur ins Deutsche zählt, auf einer Reise an die Orte ihrer frühen Lebensgeschichte.

Der Film hatte am 26. April 2009 auf dem Dokumentarfilm-Festival Visions du Réel in Nyon seine Schweizer Premiere. Seine Deutsche Premiere feierte der Film am 30. Oktober 2009 beim internationalen Filmfestival DOK Leipzig. In Österreich lief er zum ersten Mal beim Vienna International Film Festival am 24. Oktober 2009. Filmstart in Deutschland war am 26. Januar 2010.

Quelle: Wikipedia(deutsch)
Rezension zu Die Frau mit den 5 Elefanten
Thomas Schneider
Astrid Beyer
Kuratorin im Haus des Dokumentarfilms

»Das finde ich so schön, wenn man etwas wortlos sagen kann, das braucht man nicht zu übersetzen.« Swetlana Geier weiß, wovon sie spricht, sie galt als die bedeutendste Übersetzerin russischer Literatur in die deutsche Sprache. 2004 schloss sie ihr Hauptwerk nach zwanzig Jahren intensiver Beschäftigung ab: die Neuübersetzung der fünf großen Romane Fjodor Dostojewskis (»Verbrechen und Strafe«, »Der Idiot«, »Böse Geister«, »Die Brüder Karamasow«, »Ein grüner Junge«) – auch bekannt als »die fünf Elefanten «. Ein guter Zeitpunkt, um noch einmal den Blick zurückzuwerfen. Zurück auf eine außergewöhnliche Arbeit und auf ein langes, außergewöhnliches Leben.

Swetlana Geier wird 1923 als Tochter russischer Eltern in Kiew geboren. Als sie 15 Jahre alt ist, wird ihr Vater bei einer Säuberungsaktion Stalins verhaftet und gefoltert. Er überlebt und sie pflegt ihn einen Sommer lang, bis er an den Folgen der Folter stirbt. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Kiew arbeitet sie als Dolmetscherin für ein deutsches Unternehmen. Während
sie für die Deutschen übersetzt, ermorden diese ihre Jugendfreundin zusammen mit 30.000 anderen Kiewer Juden in der nahen Schlucht von Babi Jar. 1943 verläßt sie die Ukraine mit den deutschen Truppen. Erst zum Ende ihres Lebens hin kehrt Swetlana Geier an die nicht betretbaren Orte ihrer Geschichte zurück. Der Basler Filmemacher Vadim Jendreyko begleitet sie auf dieser Reise. Behutsam nähert er sich in seinem Porträt dem Leben und Werk von Swetlana Geier an. Er spürt ihrer leidenschaftlichen
Liebe zur Sprache nach. Es gelingt ihm Swetlanas Lebensgeschichte mit ihrem literarischen Schaffen zu einem poetischen Dokumentarfilm zu verweben. im November 2011, zwei Jahre nach der Premiere von »Die Frau mit den 5 Elefanten«, stirbt Swetlana Geier im Alter von 87 Jahren. 

Der Film erhielt viele Preise, darunter den Prix Italia 2011, Schweizer Filmpreis 2010 Bester Dokumentarfilm, Trieste Film Festival 2010 Alpe Adria Cinema Preis für den besten Dokumentarfilm und Publikumspreis für den besten Dokumentarfilm und den DEFA-Förderpreis 2009. Für Thomas Tielsch, einen der Produzenten ist dieser Film bis heute etwas Besonderes: »Ich freue mich immer wieder darüber, dass mich fremde Menschen anstrahlen, wenn die Rede auf den Film kommt.« Der Produzent (Filmtank Hamburg) verrät auch: »Er war zudem wirtschaftlich vergleichsweise erfolgreich. Rückblickend hat uns der Film, auch wegen der Nominierung zum Deutschen Filmpreis, innerhalb der Branche sehr weitergeholfen. Insofern ist er ein Meilenstein.«

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Kinostart:28.01.2010 in Deutschland
13.10.2010 in Frankreich
2008 in Kanada
weitere Titel:
Die Frau mit den 5 Elefanten
The Woman with the 5 Elephants
La femme aux 5 éléphants
Genre:Dokumentarfilm
Herstellungsland:Schweiz, Deutschland
Originalsprache:Deutsch, Russisch
Farbe:Farbe
IMDB: 309
Offizielle Webseite:www.5elefanten.ch
Regie:Vadim Jendreyko
Kamera:Stéphane Kuthy
Schnitt:Gisela Castronari
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Rezensionen:

2011
Yamagata International Documentary Festival
Runner-up Prize
Gewinner
2011
Romy Gala, Austria
Romy
Best TV Documentary (Beste Fernsehdokumentation)
Nominiert
2011
Women Film Critics Circle Awards
WFCC Award
Best Documentary by or About Women
Nominiert
2011
Yamagata International Documentary Festival
Robert and Frances Flaherty Prize
Nominiert
2010
Yerevan International Film Festival
Silver Apricot - Special Prize
Best Documentary Film
Gewinner
2010
Film+
Editing Award
Documentary
Nominiert
2010
German Film Awards
Film Award in Gold
Best Documentary (Bester Dokumentarfilm)
Nominiert
2009
European Film Awards
Best Documentary Award
Nominiert
2009
European Film Awards
European Film Award
European Documentary
Nominiert
Datenstand: 11.05.2022 17:59:36Uhr