Day Is Done

2011

Day Is Done ist ein Film in der Form einer fiktiven Autobiographie des Schweizer Regisseurs Thomas Imbach. Der Film feierte seine Premiere im Februar 2011 auf der Berlinale in der Sektion Forum. Day Is Done kombiniert Anrufbeantworternachrichten mit Aussichten aus dem Atelierfenster aus 15 Jahren zu einer fiktiven Lebensgeschichte der Figur „T.“, die aus biographischem Material des Regisseurs Thomas Imbach entsteht.

Day Is Done war Teil des Programms verschiedener internationaler Filmfestivals, wie dem Planete Doc Film Warsaw im Mai 2011, dem Jerusalem Film Festival im Juli 2011, dem Melbourne International Filmfestival, dem Internationalen Dokumentarfilmfestival von Yamagata oder dem Chicago International Film Festival im Oktober 2011. Er gewann den Zürcher Filmpreis 2011 und den Swiss Film Award „Quartz“ für die beste Filmmusik sowie eine „Honorable Mention“ der „Millennium Award Jury“ des Planete Doc Festivals.

Quelle: Wikipedia(deutsch)
Rezension zu Day Is Done
Thomas Schneider
Thomas Schneider
Online-Redakteur im Haus des Dokumentarfilms

Der Schweizer Filmemacher Thomas Imbach hat seinen 2011 vorgestellten Dokumentarfilm »Day is Done« (am Montagabend bei Arte) selbst eine »fiktive Autobiografie« genannt. Mit einer 35-Millimeter-Kamera und den Blick aus dem Fenster seines Ateliers beginnend eine Sammlung von ganz alltäglichen Momenten, Ereignissen und Zuständen, die der Film in Kontrast zu gesammelten Mitschnitten von Nachrichten eines Anrufbeantworters setzt. Weitere Dokutipps für den Montagabend: u.a. eine zweiteilige BBC-Doku über »Die Tricks der Tiere« (bei 3sat) und im Ersten eine Geschichtsdoku über Olympia 1936 »Als Olympia die Unschuld verlor«.

Ein rauchender Schlot reckt sich gen Himmel. Unten fahren ratternd Züge vorbei. In den Häusern rundherum geht in der Dunkelheit das Licht an und zu später Stunde wieder aus. Plötzlich bewegt sich das Bild, der Kamin wird stärker ins Zentrum gerückt. Ein Mann hinter der Kamera sucht ein Bild – bei Tag und bei Nacht, bei Regen und bei Schnee filmt er aus dem Fenster seines Ateliers. Die Wolken und die Züge, die Kräne und die Vögel ziehen vorbei. Ab und zu sind menschliche Stimmen auf seinem Anrufbeantworter zu hören. Sie reden von alltäglichen Dingen, erzählen vom schönen Wetter in den Ferien, und hin und wieder gratulieren sie dem Mann zum Geburtstag. Der Vater stirbt, ein Kind wird geboren, eine junge Familie bricht auseinander. Langsam wird die Stadtlandschaft zur inneren Landschaft des Mannes hinter der Kamera. Am Ende dominiert ein neu errichteter Wolkenkratzer aus Beton und Glas die Szenerie und drängt den inzwischen vertraut gewordenen alten Kamin aus dem Blickfeld.

Die mit einer 35-mm-Kamera aufgenommenen Landschaftsbilder entstanden zwischen 1995 und 2010; die authentischen Anrufbeantworter-Nachrichten stammen aus der Zeit zwischen 1988 und 2003. Zusammen ergeben Ton und Bild das Porträt eines unsichtbaren Mannes hinter der Kamera. Seine Persönlichkeit spiegelt sich in den Stimmen und Botschaften der Anrufer. Einige übermitteln Lob und gratulieren zu einem Erfolg, andere klagen an. Einige weibliche Stimmen flirten, und eine davon kündet die Beziehung auf. Nie hebt der Mann den Hörer ab. Er steht hinter der Kamera, ist unerreichbar und wird so zum Objekt des Begehrens und der Feindseligkeit. Seine eigenen Gedanken und Gefühle vermitteln sich durch den Soundtrack: Wie die Bilder und die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter wechseln auch die zwölf Lieder zwischen Glücksgefühl und Trauer, Zorn und Lachen. Ein Film als Kaleidoskop eines Lebens.

Imbachs »fiktive Autobiografie« lief unter anderem beim Planete Doc-Festival in Warschau und in der Official Selection Baltici. Seine offizielle Premiere hatte der Film 2011 bei der Berlinale.

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Kinostart:01.12.2011 in Deutschland
weitere Titel:
Day Is Done hif
Genre:Dokumentarfilm
Herstellungsland:Schweiz
Originalsprache:Deutsch
Farbe:Farbe
IMDB: 74
Offizielle Webseite:www.dayisdone.ch
Regie:Thomas Imbach
Kamera:Thomas Imbach
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Rezensionen:

2012
Swiss Film Prize
Swiss Film Prize
Best Music (Beste Filmmusik)
Gewinner
2012
Swiss Film Prize
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Best Documentary (Bester Dokumentarfilm)
Nominiert
2011
Chicago International Film Festival
Gold Hugo
Best Documentary
Nominiert
2011
Jihlava International Documentary Film Festival
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2011
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Nominiert
2011
Zurich Film Awards
Zurich Film Award
Documentary film
Nominiert
Datenstand: 16.05.2022 18:16:50Uhr