David wants to fly
2010
David wants to fly – Ein yogisches Abenteuer (deutsch David will fliegen) ist ein Dokumentarfilm von David Sieveking aus dem Jahr 2010. Uraufgeführt wurde der Film am 12. Februar 2010 im Panorama Dokumente der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin,[2] deutscher Kinostart war am 6. Mai 2010.
Eines Tages hüllten sich die Beatles in weiße Wallegewänder, denn sie hatten ihren Meister gefunden: Yogi Maharishi Mahesh. Viele folgten ihnen und Maharishi wurde zum Heilsbringer. Zu seinen besonders hartnäckigen Anhängern gehört Starregisseur David Lynch und der wiederum wird verehrt vom Dokumentarfilmer David Sieveking. Was also liegt näher, dass der wunderbar ironische Sieveking dem Erfolgsgeheimnis seines Vorbilds nachspürt und in seinem Dokumentarfilm in die bizarre Welt der transzendentalen Meditation eintaucht.
So ist das manchmal mit den Idolen: Plötzlich ist ihre Aura einfach weg. Genau das passiert dem Nachwuchsregisseur David Sieveking bei seiner Begegnung mit Davd Lynch. Dass sie den gleichen Vornamen haben, macht Sieveking zum doppeldeutigen Titel "David wants to fly". Der "große" David (Lynch) gehört ja schon zu den Erleuchteten. Der junge David sucht nach Inspiration. Doch mit den Ansichten des Starregisseurs und seinen Mitgläubigen wird Sieveking bei seiner Recherche viel Spaß haben – und der Zuschauer auch. Denn, und das ist die hohe Kunst des Filmautors, Sieveking versteht es, die Yogi-Bewegung mit all ihren Absurditäten vorzustellen, aber verbale Kritik, erhobener Zeigefinger oder moralische Entrüstung sind ihm fremd. Er entlarvt durch Bilder, Mimik, Ironie, gespielte Naivität und einen Schuss Parodie. So ein bisschen ist das wie "Die Sendung mit der Maus" für Erwachsene bei einem Ausflug in die Welt der vedischen Flieger.
Sieveking beginnt seine Dokumentation als Suche nach einer persönlichen Quelle für Inspiration und Kreativität. Davon könnte schließlich jeder Regisseur profitieren, und wenn David Lynch anscheinend das Geheimrezept dafür hat, weshalb sollte man ihm dann nicht nacheifern? Aber Sieveking gerät dabei allmählich auf eine Reise in die sektenartigen Gruppierung, die Heils- und Glücksversprechen verkaufen und erfährt, dass sein Idol ganz besonders infiziert vom Yogitum ist. Lynch präsentiert sich hier als jemand, der nicht nur abgründige Filme dreht, sondern auch selbst irgendwie abgründig wirkt. So will er in über zwanzig Ländern den Grundstein für neue TM-Zentren legen. TM steht für "Transzendentale Meditation" und meint die "Lehre" des 2008 verstorbenen Inders Maharishi Mahesh Yogi. Auch viele andere Promis sind ihm erlegen: Neben den Beatles auch Donovan, Clint Eastwood, Mia Farrow. Ein herrlicher Film über viele seltsame Menschen.
Kinostart: | 2010 06.05.2010 in Deutschland | ||||
---|---|---|---|---|---|
weitere Titel: |
| ||||
Genre: | Dokumentarfilm | ||||
Herstellungsland: | Deutschland, Schweiz, Österreich | ||||
Originalsprache: | Deutsch, Englisch | ||||
Farbe: | Farbe | ||||
IMDB: | 666 | ||||
Offizielle Webseite: | www.davidwantstofly.com |
Regie: | David Sieveking | |
Kamera: | Adrian Stähli | |
Schnitt: | Martin Kayser-Landwehr | |
Musik: | Karl Stirner | |
Darsteller: | David Lynch | |
Ringo Starr |
Wenn Sie diese Daten spenden möchten, dann wenden Sie sich gerne an uns.
Rezensionen:
2011 | Viennale Vienna Film Award - Special Mention | Gewinner |
2011 | Palm Springs International Film Festival John Schlesinger Award | Nominiert |
2010 | Vukovar Film Festival Golden Barge Best Documentary | Nominiert |