Whores’ Glory

2011

Whores’ Glory ist ein Dokumentarfilm von Michael Glawogger aus dem Jahr 2011. Er zeigt unkommentiert den Arbeitsalltag von Prostituierten in drei unterschiedlichen Kulturkreisen: dem buddhistischen Thailand, dem muslimischen Bangladesch und dem katholischen Mexiko.

Quelle: Wikipedia(deutsch)
Rezension zu Whores’ Glory
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Michael Glawogger zeigt im dritten und letzten Teil seiner Trilogie die globalisierte und der Realität näher kommende Version von "Pretty Woman". Seine Protagonistinnen arbeiten in den für Sextourismus bekannten Ländern Thailand, Mexico und Bangladesh und erfüllen körperliche Begierden gegen Geld. Der Dokumentarfilm über das älteste Gewerbe der Welt erzählt, wie die vorhergehenden, preisgekrönten Episoden "Megacities" und "Working Man's Death" über die Arbeit und die Sehnsüchte der Arbeiter.

Seinen jüngsten Dokumentarfilm hat der Österreicher Glawogger selbst als Tryptichon angelegt: Er filmte Huren in Thailand, Mexiko und in Bangladesh. Die drei Länder zeigen jeweils unterschiedliche Modelle von Prostitution. In den Rotlichtbezirken Thailands stehen die jungen Frauen in einem Aquarium-ähnlichen Glaskasten, bis sie von einem vorbeigehenden Mann auserwählt werden. In der Fachsprache der Prostitution nennt man das "Fischtank"."Die Trennung zwischen Mann und Frau durch die Glaswand" fand Glawogger für diese Szenerie am beeindruckendsten.

Gemütlicher - aber für das Filmteam ungleich chaotischer - verhält es sich in Bangladesh, wo 600 bis 800 Prostituierte gemeinsam mit ihren Kindern in einem riesigen, mehrstöckigen Bordell wohnen. Anstatt eines männlichen Zuhälters regelt in dem asisatischen Puff ein "Rat der Mütter" die Angelegenheiten.  Die "La Zona" im mexikanischen Reynosa wiederum erinnert eher an einen Supermarkt, die Einfahrt zum Viertel ist mit Schranken gesichert und von der Polizei bewacht. Die Kundschaft ist international. Das Thema Prostitution ist vielseitig und sieht je nach Kulturkreis anders aus. Eines haben die Arbeiterinnen jedoch gemeinsam: Ihr Geschichtenreichtum ist groß, denn sie haben körperlich und seelisch wohl alles, was zwischen einem Mann und einer Frau passieren kann, erlebt.

Glawogger arbeitete über vier Jahre lang an diesem Film. An jedem Drehort ließ er sich für die Entstehung eines Bildbandes von einem landesansässigen, namhaften Fotografen begleiten. In den vergangenen Jahren hat sich der österreichische Regisseur im Spielfilm-, sowie im Dokumentarfilmbereich einen Namen gemacht, sein letzter Dokumentarfilm "Workingman's Death" erhielt den Deutschen Filmpreis, sowie den Fipresci Jury Preis der Dok Leipzig 2005.

"Whore's Glory" wurde in Korporation mit dem ZDF, mit Arte und mit dem ORF realisiert. Es ist also davon auszugehen, dass diese Aufarbeitung des "unseriösen Themas" Prostitution über kurz oder lang auch im bürgerlichen, deutschen Fernsehen auftauchen wird. Die Ernsthaftigkeit der filmischen Ausarbeitung spiegelt sich auch in der Förderung mit: Gelder kamen vom Filmfonds Wien, vom deutschen Filmförderungsfond und unter anderem auch von der MFG Baden-Württemberg.

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Kinostart:2011
29.09.2011 in Deutschland
weitere Titel:
妓女的荣耀zh-hans zh
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Whores’ Glory
Whores' Glory
হোর্স গ্লোরিbn
Genre:Dokumentarfilm
Herstellungsland:Österreich, Deutschland
Originalsprache:Thailändisch
Farbe:Farbe
IMDB: 4805
Verleih:Netflix
Offizielle Webseite:www.whoresglory.at
Regie:Michael Glawogger
Drehbuch:Michael Glawogger
Kamera:Wolfgang Thaler
Schnitt:Monika Willi
Musik:John Zorn
Produzent:Peter Wirthensohn
Tommy Pridnig
Erich Lackner
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Rezensionen:

2012
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Datenstand: 09.05.2022 05:57:57Uhr