DramaConsult

In ihrem Dokumentarfilm »Dramaconsult« stellt die Filmemacherin Dorothee Wenner das sich im rapiden Wandel befindende afrikanische Land Nigeria vor. Der Film spielt mit Erwartungen und hinterfragt nicht nur die noch immer vorhandenen eurozentrierten Bilder von Afrika, sondern lotet das Verhältnis zwischen Inszenierung und sozialem Handeln aus.

Thema des Films ist das sich im rapiden Wandel befindende Nigeria. Drei junge Unternehmer aus der größten Stadt Lagos werden von einer für den Film ins Leben gerufene Unternehmensberatung bei einer Reise nach Deutschland begleitet. Fiktiv ist die internationale Beratungsfirma deshalb, weil es bisher keine vergleichbare Dienstleistung für nigerianisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen gibt. Das Ziel fder drei Geschäftsleute: deutsche Partner für ihre Geschäftsideen zu finden und zu begeistern.

Die smarten Businessmänner treffen bei ihren Begegnungen in Berlin, Hamburg in Frankfurt auf Reaktionen von höflicher Herablassung bis neugierige, wenn auch vorsichtige Kooperationsbereitschaft. Schließlich ist Nigeria der zweitwichtigste Handelspartner Deutschlands in Afrika südlich der Sahara. Der Film spielt mit Erwartungen und hinterfragt nicht nur die noch immer vorhandenen eurozentrierten Bilder von Afrika, sondern lotet das Verhältnis zwischen Inszenierung und sozialem Handeln aus.

Zum Start des Films in deutschen Kinos gab es auch eine »DOK Premiere« mit Filmgespräch. Bei der von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) organisierten Paneldiskussion im Ludwigsburger Caligari-Kino standen wirtschaftspolitische Fragen im Vordergrund. Sabine Trommershäuser vom Stuttgarter Büro der GIZ begrüßte die Gäste. Im Anschluss des Films diskutierte die Regisseurin Dorothee Wenner mit Bernd Reuter (Referatsleiter Außenwirtschaft Finanz- und Wirtschaftsministerium Baden Württemberg), Kelechi Udeozor (nigerianischer Teilnehmer am GIZ-Austausch-Programm »Afrika kommt!«) und Till Ahnert (IHK Reutlingen, EZ-Scout); Kay Hoffmann vom HAUS DES DOKUMENTARFILMS moderierte.

Dabei wurde deutlich, dass im Handel mit Nigeria einige Chancen liegen, allerdings auch erst einige Vorbehalte aus dem Weg geräumt werden müssen. Dazu ist eine gegenseitige Information wichtig, für die der Film letztlich eine sehr gute Grundlage liefert. Aus dem Publikum beteiligten sich zahlreiche afrikanische Zuschauerinnen und Zuschauer an der Diskussion, die eine engere Zusammenarbeit von Deutschland mit Nigeria forderten.