Zero Days
2016
Zero Days ist ein Dokumentarfilm des Regisseurs Alex Gibney aus dem Jahr 2016. Der Film dokumentiert den Hintergrund des Computerwurms Stuxnet. Der Film feierte seine Premiere am 11. Februar 2016 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin.
Neben dem Heer, der Marine und der Luftwaffe wird im 21. Jahrhundert der Cyberwar zur vierten Säule der Kriegsführung. Dies sagt einer der vielen Experten in Alex Gibneys neuem Film. Der Regisseur gilt als einer der wichtigsten amerikanischen Dokumentarfilmer und gewann einen Doku-Oscar für »Taxi to the Dark«. In seinem neuen Film »Zero Days« spürt er Stuxnet nach, einem sehr professionell entwickelten Computervirus, das sich selbst replizieren kann.
Stuxnet wurde 2010 entdeckt. Aufgrund seiner Komplexität war Spezialisten schnell klar, dass es sich um ein Programm handeln muss, dass von Regierungsseite entwickelt wurde. Alex Gibneys Film - bei der Berlinale 2016 im Wettbewerb um die Bären - macht deutlich, dass es von amerikanischen Geheimdiensten in Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst entwickelt wurde. Ziel war es, das iranische Atomprogramm zu torpedieren.
Schon das Programm macht deutlich, wie gezielt es bestimmte Strukturen angreifen sollte. Doch der komplexe Computerwurm befiel nicht nur das eigentliche Ziel, sondern verbreitete sich unkontrolliert. Dies machte es Spezialisten auch möglich, das Programm in monatelanger Arbeit zu analysieren und die Quelle zurück zu verfolgen. Von offizieller Seite wurde dieser Angriff natürlich nie bestätigt, aber eine NSA-Mitarbeiterin, deren Aussagen in »Zero Days« von einer Schauspielerin gesprochen werden und deren Gesicht zusätzlich digital verändert wurde, bestätigt den offiziellen Auftrag.
Es ist wie bei »Citizenfour«, dem letztjährigen Sieger des Doku-Oscars, ein sehr abstraktes Thema, das schwierig zu visualieren war. Die Interviews mit den Experten sind der rote Faden dieses Films sowie die spannende Dramaturgie, dem Geheimnis von Stuxnet auf die Spur zu kommen. Der Film folgt einem Indizenbeweis, wie er für Krimis üblich ist.
Aufgrund seines Themas ist »Zero Days« ein immens wichtiger Film. Denn wenn Amerikaner und Israelis solche Programme entwickeln können, dann können es auch andere. Und wenn das Expertenwissen für einen Angriff genutzt wurde, dann ist dies auch für Andere eine Option. Man kann dies nicht mehr stoppen. Unsere Gesellschaften sind abhängig von einer funktionierenden Infrastruktur, die in Zeiten des Cyberwars sehr schnell lahmgelegt werden kann. Darüber eine öffentliche Diskussion zu starten, ist das Ziel des Regisseurs.
Kinostart: | 2015 11.02.2016 beim Internationale Filmfestspiele Berlin 01.09.2016 in Deutschland | ||||||||
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weitere Titel: |
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Genre: | Dokumentarfilm | ||||||||
Herstellungsland: | Vereinigte Staaten | ||||||||
Originalsprache: | Englisch | ||||||||
Farbe: | Farbe | ||||||||
IMDB: | 9756 | ||||||||
Verleih: | Magnolia Pictures, Netflix, Hulu | ||||||||
Offizielle Webseite: | www.zerodaysfilm.com |
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Rezensionen:
2017 | Cinema Eye Honors Awards, US Cinema Eye Honors Award Outstanding Achievement in Production | Nominiert |
2017 | Cinema Eye Honors Awards, US Cinema Eye Honors Award Outstanding Achievement in Graphic Design or Animation | Nominiert |
2017 | Houston Film Critics Society Awards HFCS Award Best Documentary Feature | Nominiert |
2017 | Writers Guild of America, USA WGA Award (Screen) Documentary Screenplay | Nominiert |
2017 | Writers Guild of America, USA WGA Award (Screen) Best Documentary Screenplay | Nominiert |
2016 | Berlinale Golden Berlin Bear | Nominiert |
2016 | Critics Choice Documentary Awards Critics' Choice Documentary Award Best Political Documentary | Nominiert |
2016 | Satellite Awards Satellite Award Best Motion Picture, Documentary | Nominiert |