Kings of Kallstadt

2014

Kings of Kallstadt – Mein Dorf, Ketchup und der König von New York ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2014. Er stellt das Dorf Kallstadt in der Pfalz vor, aus dem die Vorfahren von Donald Trump und die Familie Heinz von Heinz Ketchup kommen.

Regisseurin, Produzentin und Autorin ist Simone Wendel. Der Dokumentarfilm ist eine Projekt Gold Produktion in Koproduktion mit Familie Hofmann Film, Perfect Shot Films und dem SWR in Zusammenarbeit mit Arte.

Quelle: Wikipedia(deutsch)
Rezension zu Kings of Kallstadt
Thomas Schneider
Thomas Schneider
Online-Redakteur im Haus des Dokumentarfilms

Im Saumagen-Paradies

Donald Trump liebt Kallstadt. Das ist nicht die jüngste Entgleisung des amerikanischen Möchtegern-Präsidentschaftskandidaten, sondern ein Bekenntnis, das er einst der deutschen Filmemacherin Simone Wendel anvertraut hat. Trump wurde Teil von Wendels Dokumentarfilm »Kings of Kallstadt« und gab darin unumwunden zu, dass sein Großvater aus dem Pfälzer Dorf stammt. So wie auch der Vater von Henry John Heinz, dem Erfinder des Heinz-Ketchups. Und so wie auch Filmemacherin Wendel. Das ist Anlass für einen köstlich komischen Heimat-Dokumentarfilm.

Die Zuschauer seien gewarnt: der Film ist stellenweise untertitelt - es wird Pfälzisch geredet. Und das ist auch gut so. Denn das Pfälzische Idiom ist nicht nur ein überaus erheiternder Dialekt, es ist eben die Sprache der Menschen von Kallstadt. Und diese Dorfbewohner muss man nach Simone Wendels Film einfach lieb gewonnen haben.

Da sind zum Beispiel die Damen vom Frauenturnen mit ihren Gymnastikbällen, die neugierige Friseurin, der Gemeindediener Bam-Bam und, und, und. Aus ihrem Heimatdorf weiß die Autorin zu berichten, dass es ein Ort sei, »in dem das ganze Jahr die Sonne scheint«. Und dass die Zahl der Mitglieder in den 26 Vereinen bei 1600 liegt - bei nur 1200 Einwohnern. Die Kallstadter sind offensichtlich stets gern zu Mehreren.

Paradiesische Zustände herrschen dort im Land, wo Wein fließt und der Saumagen vom Himmel fällt. Die Menschen leben ohne Neid und Hast. Wie, fragt sich der Zuschauer bald, kann es sein, dass es die Vorfahren von zwei der wichtigsten Menschen der Welt aus diesem Paradies vertrieben hat? Wendel macht sich auf die Suche nach »den Kings« und schafft es tatsächlich, Donald Trump im 26. Stock des Trump Tower in New York zu interviewen. Richtig ergriffen zeigt sich der Immobiliengigant vom Bild des Kallstadter Häuschens, dem sein Großvater entstammt, der Auswanderer. Und er gibt dem Besuch aus der Pfalz eine Kostprobe seiner überbordenden Pfälzer Heimatliebe. Er sei stolz auf seine deutschen Wurzeln und macht dann noch ein bisschen Trump-Humor. Wendel habe ihren Job gut gemacht, sagt Trump und macht das, was man die Andeutung eines Lächelns nennen könnte.

Die Reise der Kallstadter nach Amerika führt noch zur Steuben-Parade nach New York. Die findet für Pfälzer Winzer zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt statt. Mit Weinprinzessin, einem mit Luftballons gefüllten Saumagen und dem Weingott Bacchus, der - obwohl verboten - echten Wein ausschenkt.

Und sie endet, wo alles begann. In Kallstadt, im Paradies.

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Kinostart:25.09.2014 in Deutschland
weitere Titel:
Kings of Kallstadt bar de-ch
Genre:Dokumentarfilm
Herstellungsland:Deutschland
Originalsprache:Deutsch
IMDB: 47
Offizielle Webseite:www.kings-of-kallstadt.de
Regie:Simone Wendel
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Rezensionen:

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