Die Nordreportage: Therapeuten mit Fell und Federn

Wenn Tiere heilen helfen

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die Tiere wiehern, blöken, krähen oder bellen und können bei der Heilung von Menschen helfen. Das sieht Jutta Kanzler immer wieder, wenn sie Besucher*innen auf ihrem Bauernhof im schleswig-holsteinischen Lasbek empfängt, auf dem sie viele Tiere hält. Neben Pferden, Hunden, Gänsen und Hühnern sind auch fünf Alpakas bei der Bauernhofpädagogin zu Hause. Mit den für norddeutsche Verhältnisse außergewöhnlichen Tieren bietet sie sogenannte tiergestützte Therapien an. Direkt auf ihrem Hof, aber auch außer Haus, in Seniorenheimen oder Kindertagesstätten. Das heißt, sie fährt mit ihren Alpakas in die Einrichtungen und bringt Menschen und Alpakas in Kontakt. "Ich bin nur die Vermittlerin. Die wahre Wirkung erzielen die Tiere im direkten Kontakt mit dem Menschen. Das ist die eigentliche Therapie", sagt Jutta Kanzler.
So sieht das auch Klaudia Brommund. Die Falknerin aus Westensee bei Kiel hat vor rund zehn Jahren die erste Einrichtung für tiergestützte Therapie mit Greifvögeln aufgebaut. Die Erfolge, vor allem bei autistischen Kindern, sind für sie offensichtlich. Doch noch fehlen den Krankenkassen ausreichend wissenschaftliche Belege, um die Kosten für die Behandlung zu übernehmen.
"Dabei muss man nur die Augen aufmachen, um zu erkennen, wie effektiv und heilsam der Einsatz eines Tieres begleitend zur Therapie ist", sagt Carolin Möller. Die Logopädin bietet in ihrer Kieler Praxis auch physio- und ergotherapeutische Behandlungen an. Und zwar auf Wunsch auch mit Hund. Mittlerweile gehören zu ihrem Team 24 Menschen und 14 Hunde, die sie nach einem selbst entwickelten Konzept zu Therapiebegleithunde-Teams ausgebildet hat.
Immer wieder erzielen die "Therapeuten mit Fell und Federn" erstaunliche Erfolge und helfen, Menschen zu heilen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 24.03.2023 um 02:05 Uhr auf NDR.