Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)

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Er war Amerikas erstes Idol, Ikone, Prunk-Pianist, Popstar, Egomane und Showgigant: Liberace. Sein Leben verlief wie im Rausch, immer auf der Überholspur.

Der Dokumentarfilm fokussiert sich an diversen Originalschauplätzen auf sein Psychogramm. Dabei steht seine Lebens- und Erfolgsgeschichte als Teil des "American Dream" inmitten der Bigotterie einer gespaltenen Gesellschaft im Mittelpunkt.

Mitten in der Wüste Kaliforniens, wo Hollywoodstars in ihrer "Privat-Oase" an ihren Pools wilde Partys feierten, führte Liberace ein zwiespältiges Leben zwischen Pomp und Heimlichkeit.

Liberace kannte das gesamte "Who's who" Hollywoods. Einige davon brauchte er als Alibi, einige zum Bewundern, andere zum Fördern. "Ich gebe keine Konzerte, ich veranstalte Shows": Getreu dieser Maxime wuchsen seine Darbietungen über die Jahre ins Unbegreifliche. Mit einem verspiegelten weißen Rolls-Royce und einem meterlangen Chinchilla-Mantel enterte er die Bühne.

Jedem Kritiker an seinem Lebensstil nahm Liberace mit einer großen Portion Selbstironie den Wind aus den Segeln: "My clothes may look funny, but they're making me the money." Dabei flirtete er ungeniert breit lachend mit seinen Zuschauern und gab telegen den liebenden Sohn einer niedlichen alten Dame. Damit avancierte er zum Lieblingsschwiegersohn von Abermillionen von Müttern.

So legendär wie seine glitzernden Auftritte, so paradox war auch sein öffentliches Leben. Kein anderer Künstler kultivierte schwule Selbstinszenierung so offen auf den größten Bühnen Amerikas wie Liberace und verhinderte gleichzeitig sein Outing bis zu seinem Tod im Jahr 1987 in Palm Springs so vehement und mit allen Mitteln.

Auch wenn vieles von seinem Traum und Image bereits zu Lebzeiten bröckelte, blieb davon am Ende seiner Tage fast nichts übrig.