Seenland Österreich – Neusiedler See und Seewinkel

Film von Rosa Maria Plattner
52min
Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)
Quelle: Pressebild (zdfPresse2022)

Der Neusiedler See wird auch als "Meer der Wiener" bezeichnet. Die Region bietet eine einzigartige Flora und Fauna im und rund um den Steppensee und ein einfaches, aber genussreiches Leben.

Der See ist einer der wenigen Steppenseen Europas, der größte See Österreichs und in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: Er ist im Schnitt nur einen Meter tief, wird vor allem aus Niederschlägen gespeist und hat nur einen einzigen, künstlich angelegten Abfluss.

Soweit das Auge reicht, dehnen sich Schilf- und Wasserflächen aus. Von den Hängen des Leithagebirges, den Klippen eines urzeitlichen Meers, erstreckt sich der größte See Österreichs bis in die Weite der Puszta. Trotz der geringen Tiefe ist Neusiedler See bei Seglern und Surfern beliebt. Selbst fortgeschrittene Segler fühlen sich herausgefordert, wenn die Stürme unberechenbar werden. Die Niederschläge sind selten. Die Sonnenstunden sind zahlreich, und die Verdunstung tut das ihre. Der Wind bläst dort so gewaltig wie nirgendwo sonst in Österreich.

Die Landwirtschaft ist in einer Gegend wie dieser ebenfalls eine besondere Herausforderung. Die Trockenheit stellt einen Biobauern und Tomaten-Pionier vor eine große Aufgabe: Wie lassen sich Tomaten züchten - ganz ohne gießen? Duftkräuter fühlen sich wohl in Sonne und Wärme. So kommt es, dass in einem ehemaligen Saustall eine Duft-Oase entstand. Auch alte Kirschsorten werden dort kultiviert und so vor dem Verschwinden bewahrt.

Das Lebenswerk von Josef Haubenwallner ist ein privates Dorfmuseum. In jahrzehntelanger Arbeit hat er eine Vielzahl von abbruchsreifen, typischen Häusern des Heidebodens auf eigenem Grund wieder aufgebaut – mit Unterstützung von Freunden und vor allem seiner Ehefrau. Sogar eine historische Zollstation mit Schlagbaum findet sich originalgetreu restauriert im Dorfmuseum.

Der Einser-Kanal, der künstlich angelegte einzige Abfluss des Neusiedler Sees, verläuft schnurgerade entlang der österreichisch-ungarischen Grenze. Eine der wenigen Brücken über den Kanal ist die Brücke von Andau. Sie markiert die Grenze zwischen Österreich und Ungarn. Nach der Niederschlagung des Ungarn-Aufstands 1956 hat sie Weltgeschichte geschrieben. Damals konnten 70.000 Menschen den Weg in die Freiheit finden.

1991 wurde der gesamte südliche Teil des Sees auf ungarischer Seite zum Nationalpark erklärt. 1993 zog Österreich mit fünf Gebieten am Ostufer nach. Mit der Gründung des grenzüberschreitenden Nationalparks begann eine rege Zusammenarbeit der beiden Teilgebiete. Im Südosten, dem Seewinkel, glitzern Salzseen, Moorweiler und sumpfige Wiesen um die Wette. Sie verleihen dem Landstrich einen seltenen Zauber.

Bis zum Horizont dehnen sich ebene Puszta-Landschaften, Schilf- und Wasserflächen aus. Mit viel Glück lassen sich seltene Tiere und Pflanzen beobachten, wie Zugvögel, Graurinder, weiße Esel oder Przewalski-Pferde.

Neben den Schönheiten der Natur bilden auch die Begegnungen mit liebenswerten, unkonventionellen Menschen, die kreative Ideen haben, einen Schwerpunkt der Dokumentation "Seenland Österreich – Neusiedler See und Seewinkel" von Rosa Maria Plattner.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 05.12.2022 um 20:15 Uhr auf 3sat.

05.12.2022
20:15
Art:Dokumentation
Kategorie:Wissenschaft, Technik und Umwelt
Themenbereich:Natur/Umwelt/Ökologie
Erstsendung: ORF/3sat