Die wundersame Rettung einer Tora - Jüdisches Leben in Amberg und Sulzbach-Rosenberg

Jüdisches Leben in Amberg und Sulzbach-Rosenberg

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

Ausgehend von der bewegten Geschichte der Amberger Torarolle geht der Film sowohl auf die vergangene bedeutende jüdische Kultur in der Oberpfalz ein als auch auf das heutige jüdische Leben in Amberg. Es war purer Zufall, als 2013 Rabbiner Elias Dray die Torarolle in seiner Amberger Synagoge fand: Sie ist die älteste erhaltene Torarolle Süddeutschlands. Geschrieben wurde sie im Jahr 1792 in Sulzbach-Rosenberg, das zur damaligen Zeit europaweit einer der bedeutendsten Orte für die Fertigung von jüdischer Literatur und Gebetstexten war. Zwei große Unglücke hat die ehrwürdige Torarolle im Laufe der Jahrhunderte überlebt: 1822 den Stadtbrand in Sulzbach, bei dem mehr als ein Drittel der gesamten Stadt niederbrannte und die Novemberpogrome am 9. November 1938. Ausgerechnet der Hinweis eines NSDAP-Mitgliedes rettete sie vor den Flammen. Dennoch hatten die Jahrhunderte ihren Tribut gefordert. Einige der Pergamentseiten waren beschädigt und die Schrift teilweise verblasst. Die Tora durfte daher nicht mehr für den Gottesdienst verwendet werden. Doch anstatt sie wie üblich rituell zu bestatten, entschloss sich Rabbiner Dray, die Tora restaurieren zu lassen. Die Kosten übernahm die Bundesregierung. Die Torarolle trat daraufhin ihre Reise nach Israel an, denn nur speziell ausgebildete Schreiber dürfen eine Tora restaurieren. Auf ihrem Weg zurück nach Deutschland und in die Oberpfälzer Heimat machte die Tora noch eine ehrenvolle Zwischenstation in Berlin. Am 27.01.2021, dem Holocaustgedenktag, fand im Bundestag eine feierliche Zeremonie statt, bevor sie wieder nach Amberg zurückkehrte. Im Film "Die wundersame Rettung einer Tora" wird die spannende Geschichte dieser alten Torarolle und die der jüdischen Gemeinden in Sulzbach-Rosenberg und Amberg erzählt. Heutige Gemeindemitglieder und Gemeindemitgliederinnen verschiedener Generationen werden porträtiert sowie der Bürgermeister von Sulzbach-Rosenberg, der die ehemalige Synagoge mit großem Engagement wiederherstellen ließ. Der Film legt die Grundlagen religiösen Judentums und Gebote und Bräuche dar und zeigt die Vorzüge des Gemeindelebens in einer Kleinstadt, wie wichtig der interreligiöse Dialog ist, und wie sich die Erinnerung an die jüdische Vergangenheit wachhalten lässt. SCHALOM - 1700 JAHRE JÜDISCHES LEBEN IN DEUTSCHLAND

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 20.10.2021 um 22:00 Uhr auf BR.

20.10.2021
22:00
Livestream
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20.10.2021 22:00 Uhr BR