Zu jung für die rettende OP? - Der Kampf um Annas Knie

Der Kampf um Annas Knie

Ein warmer Sonntag in Wiesmoor/Ostfriesland Anfang April 2017. Anna ist zwölf und mit ihrem Hund an einem See in der Nähe ihres Elternhauses unterwegs. Der Hund reißt sich los, Anna rennt hinterher, stolpert und spürt plötzlich einen Schmerz im linken Knie. "Ich guck runter und sehe, dass die Kniescheibe nach außen weggerutscht ist", erzählt sie, "dann habe ich sie wieder in die Mitte geschoben und dachte, dass ich nochmal Glück hatte. Aber war wohl nichts". Anna wird in einem Krankenhaus in Aurich operiert. Ein halbes Jahr sieht es so aus, als sei das linke Knie nun in Ordnung. Doch im Oktober 2017, Anna ist inzwischen 13, verrutscht die Kniescheibe erneut. Jetzt durchleben Anna und ihre Eltern einen regelrechten Albtraum, denn in ihrer Heimat Ostfriesland kann dem Mädchen niemand mehr helfen. Ihre Heilungschancen - gering. Die Prognose - düster: ein künstliches Kniegelenk schon in wenigen Jahren und bis dahin ein Leben mit ständigen Schmerzen. Was als scheinbar harmloser Unfall begann, droht zu einer lebenslangen Behinderung zu werden. Annas einzige Rettung wäre eine Transplantation von Knorpelzellen ihres eigenen Körpers, nachgezüchtet im Labor - eine neue Behandlungsmethode. Doch wer kennt sich damit aus und kann ihr helfen? In Dinslaken am Niederrhein arbeitet Chirurg Dr. Wolfgang Zinser. Er ist Knorpelspezialist. Er wäre bereit, die Operation durchzuführen, könnte Anna mit einer Knorpelreparatur vor dem künstlichen Gelenk bewahren. Aber Knorpelzell-Transplantationen zahlen die Krankenkassen erst bei Patientinnen und Patienten ab 18 Jahren. Anna ist zu diesem Zeitpunkt 13, müsste also noch fünf Jahre warten. Leider wäre es dann für die rettende OP zu spät. Ein nervenaufreibender Kampf um Annas Knie beginnt, Wolfgang Zinser, Anna und ihre Eltern rennen "gegen alle bürokratischen Vorschriften" an. Ob sie damit Erfolg haben?

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 13.01.2021 um 21:00 Uhr auf SWR.