ZDFzeit

Nelson Müllers Lebensmittelreport

Wie gut sind Kartoffeln, Avocado und Gemüse aus der Dose?

45min, Deutschland 2020
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Kartoffeln, makellos dank Pestiziden. Gemüsebrühe, die fast ohne Gemüse auskommt. Nelson Müller deckt in seinem Lebensmittelreport so manch unschöne Wahrheit über Gemüse auf.

Gemüse soll gesund sein, toll schmecken, perfekt aussehen – und trotzdem nicht zu viel kosten. Nelson Müller reist zum Ursprung der Lebensmittel, zeigt, wo die Verbraucher sich täuschen lassen, und gibt Tipps, worauf sie beim nächsten Einkauf achten können.

Erbsen und Möhrchen aus der Dose gehören seit Langem zu den Lieblingsbeilagen der Deutschen. Aber kaum jemand weiß, was da eigentlich genau drin ist in der Dose. Nelson Müller findet auf einem Möhrenacker in den Niederlanden heraus, dass die jungen Möhrchen auf den Etiketten eigentlich gar nicht so jung sind, wie sie beworben werden. Außerdem haben die Möhren auf dem Acker noch keinerlei Ähnlichkeit mit den Möhrchen aus der Dose - da muss noch einiges passieren. Wenn sie erst mal in der Dose angekommen sind, werden sie mehrfach erhitzt, um haltbar gemacht zu werden - was sich deutlich auf den Vitamin-C-Gehalt auswirkt. Aber: Zumindest im Geschmackstest schneidet eine der Dosen erstaunlich gut ab.

Bio boomt. Doch im Gegensatz zu anderen Gemüsesorten nimmt der Markt für biologisch angebaute Kartoffeln nur sehr langsam zu. Da Kartoffeln unter der Erde wachsen, scheinen viele Verbraucher relativ arglos, was Pestizide angeht. Zu Recht? Nelson Müller hilft bei der Kartoffelernte auf einem typisch deutschen Acker mit - hier werden Kartoffeln auf konventionelle Art angebaut. Sofort fällt auf, dass die Kartoffeln völlig makellos aussehen. Doch das hat einen hohen Preis - der Landwirt erklärt Nelson Müller, wie er mithilfe von Chemie die perfekten Kartoffeln erzeugt, die von Supermärkten und Verbrauchern gewünscht sind. Mit verheerenden Auswirkungen auf die Natur. Ein Labortest bringt Klarheit: Welche Rückstände finden sich in den Kartoffeln - und in der Erde, in der sie wachsen?

Ob als Brühwürfel oder als Pulver - fertige Gemüsebrühe ist beliebt, weil sie so praktisch ist. Allerdings trägt sie diesen Namen meist zu Unrecht: Frisches Gemüse ist nämlich oft fast gar keins drin, denn das ist die teuerste Zutat für die Hersteller. Damit die Industrie-Brühen trotzdem nach Gemüse schmecken, wird getrickst, was das Zeug hält. Wie das funktioniert, zeigt Nelson Müller in einem Experiment: Mit Geschmacksverstärkern und Pulvern produziert er Gemüsebrühwürfel nach Industrie-Rezept. Der große Gemüsebrühen-Vergleich fördert große Unterschiede bezüglich der Inhaltsstoffe zutage - und ein Geschmackstest ein überraschendes Ergebnis.

Deutschland importiert so viele Avocados wie noch nie. Gleichzeitig gerät das Superfood vor allem wegen seines hohen Wasserbedarfs immer stärker in die Kritik: Für den Anbau von zweieinhalb Avocados werden stolze 1000 Liter Wasser verbraucht. Nelson Müller möchte herausfinden, ob es auch eine Avocado gibt, die die Verbraucher guten Gewissens essen können. Dazu reist er in die Dominikanische Republik, den zweitgrößten Avocado-Produzenten der Welt. Hier wird klar: Es gibt tatsächlich große Unterschiede bezüglich der Anbauländer. Der Ökobilanz-Vergleich zwischen Spanien, Peru und der Dominikanischen Republik liefert ein eindeutiges Ergebnis: Das Land mit dem kürzesten Transportweg hat nicht automatisch die beste CO2-Bilanz.

Sternekoch Nelson Müller beleuchtet in dieser Dokumentation einige der beliebtesten Lebensmittel der Deutschen, vom Ursprung bis in die Supermärkte. In dieser Folge kümmert er sich um Gemüse. Dabei liefert er spannende Einblicke in die sonst gut gehüteten Geheimnisse der internationalen Lebensmittel-Herstellung.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 26.01.2020 um 08:20 Uhr auf ZDFinfo.