Expedition Humboldt (1/2)

Ein deutsches Genie in Lateinamerika
Film von Thomas Aders und Stefan Schaaf
60min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Er war ein Superstar seiner Zeit: Alexander von Humboldt (1769-1859), Forschungsreisender, Universalgelehrter, Denker und Technikbegeisterter.

Thomas Aders und Stefan Schaaf reisen auf den Spuren Alexander von Humboldts durch Lateinamerika - durch Kuba, Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Mexiko. Die Reise beginnt in Cumaná und folgt der Route, die Humboldt auf dem Orinoco mit dem Kanu zurücklegte.

Am 16. Juli 1799 beginnt Alexander von Humboldt in Begleitung des französischen Naturforschers Aimé Bonpland in Cumaná, Venezuela, eine fünfjährige Forschungsreise durch Süd- und Mittelamerika.

Die Expedition beginnt in Venezuela, in Cumaná. Vor der Höhle der Guacharo-Vögel, die nur nachts diesen "ungeheuren Schlund der Hölle" verlassen, liegt heute ein Parkplatz mit Kassenhäuschen. Humboldt schreibt vom "widrig kreischenden Geschrei der Vögel", gut 200 Jahre später ist der Lärm dieser Tiere genauso ohrenbetäubend. Tief im Berg beeindruckt die Furchtlosigkeit Humboldts.

Der Begleiter des Film-Teams, Luis Caripe, ein Chaima-Indianer, ist ein echter Humboldt-Fan. "Humboldt hat sich immer für uns Chaima eingesetzt. Er hat gezeigt, dass wir für unser Land und unsere Rechte kämpfen und dass wir uns gegen Misshandlung wehren müssen." Für die Chaima liegt die wahre Bedeutung dieses Deutschen in seiner Humanität. Die bewies er auch am Orinoco, wo er die Missionare für ihre Verachtung der einheimischen Kultur heftig kritisierte. Die Expedition folgt der Route, die Humboldt auf dem Orinoco mit dem Kanu zurücklegte, bedroht vom "ungeheuren Toben des Wassers in den Katarakten" und anderen Gefahren: "Vier Monate hindurch schliefen wir in Wäldern, umgeben von Krokodilen, Boas und Jaguaren". Sie ernährten sich von Reis, Ameisen, Orinoco-Wasser und bisweilen Affen.

In Cartagena, Kolumbien, taucht das Team mit Unterwasser-Archäologen hinunter in die Bucht. Auf einem Schiffsfriedhof mit mehr als tausend alten Wracks werden auch Briefe aus der Feder Alexander von Humboldts vermutet. Und wieder geht es auf einen Fluss, den Rio Magdalena. Für Humboldt war es eine Höllenfahrt, auf der er acht seiner Ruderer verlor. Heute ist der Rio Magdalena ein Beispiel für Umweltzerstörung: Abholzung am Ufer, Schwermetalle im Wasser. In Kuba wird Alexander als Nationalheiliger verehrt, gewissermaßen als Pate der Revolution von Fidel Castro und Che Guevara. Humboldt prangerte den damals florierenden Menschenhandel an.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 15.09.2019 um 14:30 Uhr auf 3sat.

15.09.2019
14:30
Art:Dokumentation
Kategorie:Kultur
Themenbereich:Wissenschaftliche und technische Neuheiten/Entdeck
Erstsendung:01.01.2011 ARD/SWR