Genie und Geometrie

Stonehenge und die Vermessung der Welt
Film von Ronald P. Vaughan
45min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

In Europa sind etwa 50 000 Steinmonumente aus der Vorgeschichte registriert. Nach wie vor ist der ursprüngliche Zweck der Steinbauten ebenso rätselhaft wie die technische Machbarkeit.

Orte wie Stonehenge, Carnac, Gizeh und Chartres stehen für geniale Bauwerke mit geheimnisvoller Symbolik und vielfältigen Beziehungen zur Erde und dem Kosmos. Die Reise durch Zeit und Raumplanung beginnt in Niederösterreich bei drei "Leebergen".

Im Volksmund werden sie "Mugl" genannt, die Hügel nordwestlich von Stockerau. Höchst erstaunlich ist die Tatsache, dass die Verbindungslinie dieser Erdbauten ein Dreieck mit einem rechten Winkel bildet - vom Bundesamt nachgerechnet, ergibt sich ein Messfehler von 0,97 Prozent.

In Glastonbury, wo mehr Legenden als anderswo in England beheimatet sind, wo die erste Kirche der Insel gebaut wurde und wo König Artus begraben sein soll, gelangt man zu einer anderen Erscheinungsform der Megalithkultur - zu gewaltigen Erdbauten. Der Hügel mit dem Namen "Tor" ist 156 Meter hoch und von Menschenhand zurecht geformt.

Von Silbury Hill, der "Keltischen Pyramide" mit einer Höhe von 43 Metern und einer komplexen Innenstruktur aus Kalkstein, gelangt man zum Ort der größten Erd- und Steinbewegungen der Britischen Inseln, nach Avebury. Umgerechnet 20 000 Lkw-Ladungen Erdreich wurden hier bewegt und 100 Steinblöcke aufgestellt. Die vielleicht erstaunlichste Tatsache trat im Zuge der Arbeiten zu diesem Projekt zutage: das Stonehenge-Dreieck, gebildet von Avebury, Glastonbury Tor und Stonehenge.

Die Entfernung der Mittelpunkte von Stonehenge und Avebury beträgt 27,83 Kilometer. Multipliziert man diesen Wert mit dem Faktor 1440 ergibt dies 40 075,20 Kilometer. Die Entfernung vom Messpunkt in Avebury zum Turm auf dem Tor in Glastonbury beträgt 66,792 Kilometer. Mit dem Faktor 600 multipliziert, ergibt dies erneut 40 075 Kilometer - der Äquator misst 40 075,016686 Kilometer. Mit Google Earth sind diese Zahlen nachprüfbar. Man wird auf drei Punkte kommen, wo diese Rechnung bis auf das letzte Komma stimmt. Wenn man nun bedenkt, dass 1440 auch als 24 mal 60 ausgedrückt werden kann, so ist die Entfernung von Stonehenge nach Avebury jene Strecke, die sich der Planet pro Minute am Äquator im Kreis bewegt. Aber auch weitere Merkwürdigkeiten finden sich in diesem Landschaftsdreieck.

Die Dokumentation begibt sich auf die Spuren unserer genial geometrisch orientierten Vorfahren.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 20.07.2019 um 06:20 Uhr auf 3sat.