scobel - Medien, Macht und Manipulation

60min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Google, Instagram, Amazon oder Airbnb bestimmen Leben und Alltag. Gert Scobel diskutiert mit Gästen auf den Medientagen Mitteldeutschland in Leipzig über "Medien, Macht und Manipulation".

Die digitalen Medien: anfangs die Verheißung einer transparenten Wissensgesellschaft, heute Bedrohung für die Demokratie? Mit der Digitalisierung aller Lebensbereiche verbinden wir vermehrt die Befürchtung, dauerüberwacht, manipuliert und desinformiert zu werden.

Digitale Medien wälzen die Gesellschaft, die politischen und wirtschaftlichen Systeme und die Öffentlichkeit um, und sie verändern auch die Individuen, ihr Verhalten, ihre Wünsche und ihre Beziehungen.

Wie umgehen, mit diesem unkontrollierbaren, epochalen Technologieumbruch? Das Schlagwort für diese radikale Umwälzung stammt aus der Kommunikationsforschung und der Wirtschaft: "Disruption". Welche besondere und einzigartige Qualität zeichnet die digitalen Medien aus, sodass von einer disruptiven Technologie gesprochen werden könnte? Wie sind die Disruptionen, etwa durch Medienplattformen wie Google und Facebook, zu bewerten?

Auch Gutenbergs Buchdruck war eine disruptive Technik. Er brachte die Kirche massiv in Bedrängnis. Für den Klerus war das Buch als Massenmedium eine Bedrohung der Machtverhältnisse, ein Kontrollverlust über die Informationshoheit.

Heute machen sich Populisten in Europa und auf der ganzen Welt die sozialen Medien zunutze und erlangen dank ihrer Hilfe in atemberaubendem Tempo politische Macht. Alte Mächte in Wirtschaft und Politik weichen neuen Mächten, alte mediale Öffentlichkeit hat längst einer Vielzahl von digitalen Öffentlichkeiten Platz gemacht.

Welche Chancen bieten die "neuen Medien" – immer noch? Und mit welchen neuen Gefahren der Manipulation müssen wir in Zukunft rechnen?

Folgende Gäste kommen in Gert Scobels Gesprächsrunde zu Wort:

Ingrid Brodnig: Österreichische Publizistin und Journalistin mit dem Themenschwerpunkt digitale Medien.
2017 erschien ihr Buch "Lügen im Netz. Wie Fake News, Populisten und unkontrollierte Technik manipulieren", das mit dem Bruno-Kreisky-Preis ausgezeichnet wurde. Brodnig ist auch digitale Botschafterin der österreichischen Bundesregierung in der EU.

Dirk Baecker: Soziologe, Systemtheoretiker und Managementexperte und Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie und Management an der Universität Witten/Herdecke. 2018 veröffentlichte er " 4.0 oder Die Lücke, die der Rechner lässt", eine Analyse der digitalen Transformation der Gesellschaft.

Martin Emmer: Kommunikationswissenschaftler und Professor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU Berlin. Er ist Gründungsdirektor des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft, das interdisziplinär zum Wandel der Gesellschaft durch Digitalisierung forscht.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 23.05.2019 um 21:00 Uhr auf 3sat.

23.05.2019
21:00
Art:Gespräch/Diskussion
Erstsendung: 3sat
Alternative Ausstrahlungstermine:
23.05.2019 21:00 Uhr 3sat