Uns hat der Krieg nicht getrennt

Christen, Juden und Muslime in Sarajewo
30min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

In Sarajewo existieren seit Jahrhunderten vier Religionen. Es gibt 90 Moscheen, 20 Kirchen und drei Synagogen auf engstem Raum. Leben und leben lassen - das große Geheimnis der Stadt?

Till Rüger trifft vier Einwohner Sarajewos, von denen jeder eine ganz eigene Erklärung hat, warum das Zusammenleben der Religionen und der drei Ethnien trotz aller Spannungen funktioniert: eine Muslima, einen orthodoxen Christen, einen Katholiken und einen Juden.

Alle vier stammen aus Sarajewo, leben hier nicht nebeneinander, sondern in echtem Miteinander.

Nur ein paar Kilometer von Sarajewo entfernt beginnt das Gebiet der Republika Srpska. Regelmäßig drohen die bosnischen Serben mit einem Referendum und der Abspaltung ihres Landesteiles. Hier lebt man noch immer in der Vergangenheit, sieht eine Teilung Bosnien-Herzegowinas als unvermeidlich an. Aber auch muslimische Fundamentalisten sind auf dem Vormarsch. Sichtbares Zeichen: die von Saudi-Arabien finanzierte neue König-Fahd-Moschee. Mit ihr wuchs auch der Einfluss des Islam auf die Politik.

Länder wie Saudi-Arabien oder die Türkei haben in Bosnien und Herzegowina Hunderte Millionen Euro investiert. Geld, das man im muslimischen Teil gerne angenommen hat, denn die Arbeitslosigkeit liegt noch immer bei mehr als 20 Prozent. Doch inzwischen wachsen auch bei den Bosniaken die Zweifel, ob diese religiös motivierten Investitionen dem Zusammenhalt im Land nicht mehr schaden als nutzen.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 15.05.2019 um 11:15 Uhr auf 3sat.

15.05.2019
11:15
Art:Dokumentation
Kategorie:Gesellschaft
Themenbereich:Religion, Kirche
Erstsendung:03.06.2018 ARD/BR
Alternative Ausstrahlungstermine:
15.05.2019 11:15 Uhr 3sat