NETZ NATUR

Die Schweiz und die Jagd

Die Naturreportage aus der Schweiz
100min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Viele Jahrtausende prägte die Jagd das tägliche Leben unserer eiszeitlichen Vorfahren. Jagen hieß für sie Überleben, denn ihre Nahrung bestand hauptsächlich aus Fleisch.

Doch welche Rolle spielt die Jagd in der Schweiz heute? Ist sie bloßes Vergnügen oder Notwendigkeit? Ist sie gar zu einem Trendhobby geworden? "NETZ NATUR" nähert sich diesem vielschichtigen und emotionalen Thema aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln.

Die Menschen der Steinzeit hatten ein harmonisches Verhältnis zur Natur und waren sich ihrer Abhängigkeit von Tieren bewusst. Sie behandelten deshalb alle Lebewesen in ihrer Umgebung mit großem Respekt. Die erlegten Tiere dienten nicht nur als Nahrung: Ihre Felle wurden zu Kleidung verarbeitet, Knochen, Geweihe und Hörner bildeten Rohstoffe für Waffen und Werkzeuge. Mit der Entwicklung des Ackerbaus vor etwa 9500 Jahren änderte sich dies grundlegend: Die Menschen wurden unabhängig vom Wild und somit auch von der Jagd als Lebensgrundlage. Trotzdem wurde durch die Jahrtausende auf vielfältige Weise leidenschaftlich weiter gejagt. Dabei spielten politische, wirtschaftliche und soziale Aspekte eine große Rolle.

Wofür steht bei uns die Jagd in der heutigen Zeit? Was spricht für die Jagd, und wie argumentieren Kritiker? Für viele Menschen, die nicht jagen, heißt Jagen schlicht und einfach das Töten von Wild. Doch für die jagende Gemeinschaft ist es keineswegs nur mit dem Abschuss eines Wildtiers getan. Jägerinnen und Jäger unterstreichen, dass sie neben der Nutzung von Wildfleisch auch viele Aufgaben wahrnehmen. Sie schützen und pflegen den Lebensraum vieler Tierarten, verhüten Wildschaden und leisten bei Unfällen mit Wildtieren auf der Straße Gratiseinsätze. Gemäß Gesetz und Standesregeln sind zudem alle Jagenden dazu verpflichtet, stets den respektvollen Umgang mit dem Tier in den Vordergrund zu stellen. Doch gelingt dies auch, und wie wird es kontrolliert?

In der Schweiz ruft die Jagd immer wieder kritische Stimmen auf den Plan. Sei es wegen umstrittener Jagdmethoden wie etwa der Baujagd auf Füchse, sei es wegen zu vieler Fehlschüsse, dem Alkoholkonsum auf der Jagd oder der grundsätzlichen Frage: Braucht es Jäger für die Regulierung der Wildbestände, oder soll diese durch staatliche Wildhüter erfolgen? Oder könnte das Wild gar auf natürlichem Weg durch Wölfe, Luchse und Bären reguliert werden?

Natürlich ist die Jagd nicht zuletzt auch deshalb für viele attraktiv, weil die erlegten Tiere in Form eines würzigen Wildpfeffers oder eines unkonventionellen Gerichts wie einem Murmeltier-Ragout auf dem Teller landen. Tatsache ist: In der Jagdsaison erfreuen sich Wildgerichte großer Beliebtheit – weit über die Jagdkreise hinaus.

Doch was bedeutet die Jagd für die jagdbaren Tiere? Wie prägt sie ihr Verhalten gegenüber den Menschen, und wie entwickeln sich ihre Populationen? Leiden sie unter der Jagd, oder fördern sie gar ihr Überleben?

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 16.04.2019 um 22:25 Uhr auf 3sat.