Wahnsinnswerke: Drei Schwestern

Film von Catharina Kleber
45min
Quelle: Pressebild (zdfPresse)
Quelle: Pressebild (zdfPresse)

Die Klassiker des Theaters sind hochaktuell: "Wahnsinnswerke" zelebriert ihre Zeitlosigkeit. Eines dieser Werke ist "Drei Schwestern" von Anton Tschechow.

Die drei Schwestern Irina, Mascha und Olga leben mit ihrem Bruder Andrej in der russischen Provinz. Der Vater, ein Brigadegeneral, ist vor einem Jahr verstorben. Er war der Grund, weshalb es die Familie in die abgelegene Gouvernementsstadt verschlagen hat.

Bei den Schwestern, vor allem der jüngsten, Irina, keimt die Hoffnung auf, wieder in die geliebte Hauptstadt zurückzukehren: nach Moskau! Der flehentliche Ruf nach dem Sehnsuchtsort verhallt jedoch im Nichts, und Zeit wird zerdehnt durch untätiges Warten. Irina sehnt sich nicht nur nach Moskau, sondern auch nach einer sinnvollen Arbeit, und verklärt aus ihrer privilegierten Situation heraus immer wieder das soziale Elend der arbeitenden Klasse.

Mascha steckt in einer unglücklichen Ehe fest und beginnt eine Affäre mit einem verheirateten Offizier. Olga ist Schuldirektorin und wünscht sich nichts mehr als das Leben als Hausfrau. Keiner ist glücklich, und alle sind verliebt - nur läuft diese Liebe ins Leere und bleibt unerwidert. Doch die Katastrophe bricht erst über die Familie herein, als Bruder Andrej das gemeinsame Erbe verspielt und seine Frau Natascha mehr und mehr das Regiment im Haus übernimmt.

Der Film aus der Reihe "Wahnsinnswerke" ergründet diesen Klassiker der Theaterliteratur, vergleicht die prägendsten Inszenierungen und spricht unter anderem mit der Regisseurin Anna Bergmann, mit Lisa Lucassen von She She Pop und mit Schauspieler Peter Simonischek, der bereits 1984 unter Peter Stein den Bruder Andrej verkörperte, über die zentralen Themen Sehnsucht, Ennui und das Abschiednehmen.

Manche Dramen sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten, wie heute in der Konzernzentrale. Diese Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen uns nicht los, überraschen uns immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in unseren Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben.

Redaktionshinweis: Im Anschluss, um 21.00 Uhr, zeigt 3sat "Drei Schwestern" in der Inszenierung von Simon Stone am Theater Basel aus dem Jahr 2017.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 06.04.2019 um 20:15 Uhr auf 3sat.

06.04.2019
20:15
Art:Dokumentation
Kategorie:Kultur
Themenbereich:Theater
Erstsendung: 3sat
Alternative Ausstrahlungstermine:
06.04.2019 20:15 Uhr 3sat