Länder-Menschen-Abenteuer

Sommer in Sibirien

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Inmitten von Westsibirien liegt der deutsche Nationalkreis Halbstadt, ein 1991 wiedererschaffener Landkreis deutschstämmiger Einwohner. Vor rund 100 Jahren kamen mennonitische Siedler in die westsibirische Tiefebene. Sie gründeten Dörfer und machten das Land urbar. Während der Stalin-Zeit wurden viele Deutschstämmige aus den europäischen Teilen der Sowjetunion dorthin zwangsumgesiedelt. So entstanden Ortschaften, in denen die Einwohner fast zu 100 Prozent deutschstämmig waren. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erhielten die Menschen die Möglichkeit, in ihr altes Heimatland Deutschland zurückzukehren. Das taten auch viele von ihnen.
Heute leben in den 16 Dörfern des Landkreises noch rund 20.000 Menschen, vor allem Deutsche und Russen. Die meisten von ihnen arbeiten in der Landwirtschaft. Der Anbau von Weizen ist hier möglich, weil die westsibirische Tiefebene mindestens für 90 Tage im Jahr frostfrei ist. Westsibirien gilt als die Kornkammer Russlands. Im Sommer müssen viele Tausend Hektar zügig geerntet werden, denn der erste Frost kommt bereits Anfang September. Und dann dauert es auch nicht mehr lang, bis wieder ein eisiger Steppenwind über das Land zieht und alles Leben auf das Nötigste reduziert.
Volkert Schult hat mit den Bewohnern von Halbstadt gesprochen, mit den Deutschen, die dort bleiben wollen, mit denen, die nach Deutschland ausreisen wollen. Und er hat russische und kasachische Bewohner gefragt, wie sie mit den Deutschen zusammenleben und was der Wegzug der Nachbarn für sie bedeutet.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 07.08.2017 um 11:10 Uhr auf BR.