Elisabeth II. - Die leidenschaftliche Queen

Film von Susanne Gelhard und Ulrike Grunewald

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Im Jahr 2012 hat die Queen ihr 60-jähriges Thronjubiläum gefeiert. Während ihrer langen Regentschaft hat sie Premierminister und Päpste kommen und gehen sehen, die schleichende Auflösung des British Empire erlebt und so einige Familienkatastrophen im Hause Windsor überstanden. Noch immer denkt die bald 90jährige Monarchin nicht daran, den Thron freizugeben - allein der Gedanke daran scheint der tief religiösen Elizabeth II. einer Verletzung ihrer Pflichten gleichzukommen.
Was treibt eine der berühmtesten und meistfotografierten Frauen der Welt an? Das ZDF wagt einen ungewöhnlichen Blick auf die Königin von Großbritannien und Nordirland und versucht, ihre geheimen Leidenschaften zu ergründen.
Wer weiß schon, dass die Queen abergläubisch ist und gelegentlich Gespenster sieht? In ihren Schlössern spuken ihre verstorbenen Verwandten - davon ist sie fest überzeugt. Vertraute der Königin berichten, sie sehe ihrem Ableben deshalb so gelassen entgegen, weil sie sich bei dem Gedanken an ihre eigene Zukunft als Schlossgespenst köstlich amüsieren kann. Obwohl sie nach außen hin immer gefasst und fast ein wenig langweilig wirkt, ist die Queen ein Mensch voller Emotionen. Gelegentlich soll sie sogar fluchen wie ein Bierkutscher. Auch wenn sie in ihrem Leben noch nie ein Interview gegeben hat und dem Grundsatz folgt, niemals zu klagen und sich nicht zu erklären - ihre zahllosen Porträts geben Zeugnis ihres Temperaments.
Der Fotograf Arthur Edwards, der die Königsfamilie seit 30 Jahren begleitet hat, öffnet sein Archiv und erzählt von einer Frau, die nicht geboren wurde, um Königin zu sein, aber die Herausforderung der Krone angenommen hat, als das Schicksal sie zur Thronfolgerin bestimmte. Nach der Abdankung ihres Onkels Edward VIII. saß ihr Vater plötzlich auf dem Thron, und die kleine Prinzessin musste lernen, was Pflichterfüllung heißt. "Was immer geschieht, die Scheidungen ihrer Kinder, die Skandale, der Tod von Mutter und Schwester - auf die Queen ist Verlass. Sie ist wie ein Fels in der Brandung", meint Arthur Edwards. Margaret Rhodes, Cousine und Jugendfreundin von "Lilibet", wie die künftige Monarchin in ihrer Familie genannt wurde, erzählt von der großen Leidenschaft der Queen zu ihren Hunden und Pferden, die sie oft besser zu behandeln scheint, als ihre eigenen Kinder. "Wenn sie nicht Königin geworden wäre, dann würde sie wahrscheinlich heute als nette Lady auf dem Land leben mit ihren vielen Tieren", erzählt Margaret Rhodes, "und dabei wäre sie sehr glücklich."
Ihre Corgies haben sie durch alle Höhen und Tiefen ihres Lebens begleitet, während des Zweiten Weltkrieges in die Katakomben unter Windsor Castle auf der Flucht vor den deutschen Bombern, aber auch auf ihren langen Spaziergängen durch die schottischen Highlands, auf die sie auch während der größten Krise der Monarchie nach dem Tod Prinzessin Dianas nicht verzichtete.
In eingeschobenen Episoden erzählt das dokumentarische Porträt der Queen von ihren Lieblingsschlössern und dem immer wiederkehrenden Ablauf im royalen Kalender, entdeckt die Geheimnisse ihres unverwechselbaren Modestils, folgt ihr in die Ferien und beantwortet die Frage, zu welchem Anlass die sonst so abgeklärte Monarchin zum ersten Mal öffentlich Tränen vergoss. Und es gibt eine Antwort auf die oft gestellte Frage: Was hat die Queen eigentlich in ihrer Handtasche?
Neben diesen amüsanten Anekdoten sprechen Historiker und Biografen über die zeitgeschichtliche Bedeutung der britischen Königin.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 01.03.2017 um 19:15 Uhr auf Phoenix.