Arm gemacht - Alleinerziehende in Deutschland

Ein Film von Birgit Thater

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Eine Mutter oder ein Vater und ihre Kinder sind keine Familie. So sieht es das deutsche Steuerrecht, und weil das so ist, zahlen Alleinerziehende immer drauf.
Wochenlang kämpfte Familienministerin Manuela Schwesig um eine steuerliche Entlastung für Alleinerziehende, gegen den Widerstand des Finanzministers Wolfgang Schäuble. Der Streit scheint beigelegt. Doch die Steuerentlastung, auf die man sich geeinigt hat, ist minimal und aus Sicht der Betroffenen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Dass Alleinerziehende in Deutschland einen hohen Preis zahlen, wird sich dadurch kaum ändern: Es geht ihnen wirtschaftlich schlechter als anderen Familien, ihr Armutsrisiko ist mit 40% immens und in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Neun von zehn Alleinerziehenden sind Frauen. "Wenn die Mehrheit der Alleinerziehenden männlich wäre, wäre die Gesetzgebung eine andere", sagt die Ministerin für Gleichstellung aus NRW, Barbara Steffens (Grüne). Der Finanzrichter Michael Balke hält die derzeitige Besteuerungspraxis sogar für "verfassungswidrig".
"die story" zeigt, wie Alleinerziehende in den deutschen Rechtssystemen durchs Raster fallen und dadurch, so das Fazit einer großen Studie, "systematisch benachteiligt" werden. Die Wut und die Enttäuschung der Betroffenen ist groß. Sie wünschen sich vor allem eins: "Wir sind auch Familie. Und wir wollen endlich auch so behandelt werden."
Ein Film von Birgit Thater

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 01.03.2017 um 22:45 Uhr auf HR.