Verlorene Welten

Zerstörtes Kulturerbe im Orient

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Als im Dezember 2010 der sogenannte "arabische Frühling" ausbrach, hegten die Menschen im Nahen Osten große Erwartungen. Doch die Entwicklungen verliefen anders als erhofft. Seitdem haben nicht nur Tausende ihr Leben verloren und Hunderttausende ihre Heimat, auch das Gesicht der Länder hat sich drastisch verändert. Städte und Dörfer liegen in Trümmern; die Fanatiker des sogenannten "Islamischen Staates" haben zudem dem kulturellen Erbe des Vorderen Orients den Krieg erklärt.
In den von ihnen kontrollierten Gebieten werden jahrtausendealte Gebäude und Tempel gesprengt. Plünderer und Raubgräber haben die Kontrolle über die antiken Stätten übernommen. Wissenschaftliches Arbeiten vor Ort ist nicht mehr möglich. Von Deutschland aus halten die Forscher vom Deutschen Archäologischen Institut den Kontakt zu ihren Partnern in Syrien und versuchen, die Zerstörung soweit wie möglich zu dokumentieren. Das Ausmaß ist erschreckend.
Doch nicht nur Denkmäler in Syrien sind in Gefahr. Die Verlustliste reicht von den gesprengten Buddhas im afghanischen Bamiyan über die geraubten oder zerstörten irakischen Kulturgüter in Mossul, Nimrud, Ur, Babylon oder Bagdad, bis hin zu den Bibliotheken von Timbuktu, wo ein Teil der uralten Schriften nur durch das mutige Eingreifen des dortigen Bibliothekars der Vernichtung entging. Anderes ist für immer verloren.
Erstsendung 08.11.2015

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 01.03.2017 um 21:10 Uhr auf 3sat.