Die Gestrandeten

Vom Leben auf der Straße

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

In einer Zeit, in der Rekordmieten und Wohnungsnot in deutschen Großstädten zum Alltag gehören, verwundert es nicht, dass die Zahl der Obdachlosen steigt. Denn immer mehr Menschen konkurrieren miteinander um bezahlbaren Wohnraum; einige bleiben dabei auf der Strecke. Bundesweit sind nach Schätzungen etwa 300.000 Menschen wohnungslos. In der kalten Jahreszeit ist die Not der Obdachlosen besonders groß.
In Bremen kümmert sich Jonas Pot d’Or von der Inneren Mission um Männer und Frauen, die auf der Straße leben. Wenn der Sozialarbeiter in der City seine Runden dreht, hat er im Gepäck stets heißen Kaffee, Isomatten, Decken und Rucksäcke. Für die Sorgen und Ängste seiner Schützlinge nimmt sich er sich viel Zeit und hilft so gut er kann.
Mit seinem Job kommt Jonas Pot d’Or gut klar, sagt er, auch wenn das nicht immer einfach sei. Zu schaffen macht ihm vor allem die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt. Wie soll er bei den teuren Mieten noch Wohnungen für Obdachlose finden? Und was kann er für die zahlreichen EU-Zuwanderer aus Polen, Litauen oder Rumänien tun, die in Deutschland Arbeit suchen und sich keine Bleibe leisten können?
Nur selten finden die Neuankömmlinge einen sozialversicherungspflichtigen Job. Die meisten enden als Gelegenheits- oder Wanderarbeiter, die keinen Anspruch auf Hartz IV oder eine Notunterkunft haben. Auch sie gehören zu seiner Klientel. Und manchmal schafft Jonas Pot d’Or es dann doch, den Obdachlosen eine Wohnung oder zumindest einen Schlafplatz zu besorgen.
NDR Autorin Maud Schwarz hat den engagierten Sozialarbeiter mehrere Tage lang auf seiner Tour durch die Bremer City begleitet und dabei Menschen kennengelernt, die jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen.
Die Reportage ist nah dran an den Menschen im Norden, ihrem Alltag, mit allen Träumen und Wünschen, aber auch Sorgen und Nöten.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 23.02.2017 um 00:15 Uhr auf tagesschau24.