Wie überlebe ich im Ernstfall?

Wie sich Menschen im Westen auf Katastrophenfälle vorbereiten

Quelle: ARD-Pressebild
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Wie sicher ist unser Leben noch - in Zeiten von Terrorattacken, Hackerangriffen und einer zunehmenden Abhängigkeit von komplexen Technologien? Nicht erst seit dem Terroranschlag in Berlin hat eine diffuse Angst unsere Gesellschaft erfasst. Es gibt das Bedürfnis mehr für die eigene Sicherheit zu tun und ganz konkret zu überlegen: Was mache ich denn, wenn die Geldautomaten kein Geld mehr ausspucken oder meine Umgebung bedrohlich verseucht wird? Wir zeigen Menschen im Westen, die sich - aus unterschiedlichsten Gründen - für den möglichen Ernstfall wappnen.
So achtet Thomas Ostendorf aus Ochtrup inzwischen akribisch darauf, immer genügend Diesel für seinen Trecker und sein Notstromaggregat zu bunkern. Der Landwirt kann sich noch sehr gut an das Schneechaos 2005 im Münsterland erinnern, das zu einem mehrtägigen Stromausfall führte. Kollegen von ihm verloren wegen des fehlenden Stroms hunderte von Tieren, Nachbarn saßen tagelang ohne Heizung und Licht da. "Drei Tage Stromausfall legen die ganze Infrastruktur lahm!" Das will er nicht wiedererleben. Und seine Mutter hat den Keller des Hofes inzwischen wieder voll mit eingemachtem Gemüse, Obst und Fleisch - denn so überlebten die Menschen früher.
Auch Bastian Blum ist gut gerüstet. Er ist ein sogenannter "Prepper" - jemand, der sich auf den Ernstfall gründlich vorbereitet hat. Der ausgebildete Rettungssanitäter hat Vorräte in seinem Krefelder Keller gehortet, mit denen seine Familie mindestens drei Wochen überleben kann. "Jeder sollte sich überlegen, welche Katastrophe in seinem Wohnort wahrscheinlich werden könnte, Hochwasser, Sturm oder Stromausfall, und sich ein bisschen vorbereiten", sagt er.
Ulrike Müller aus Aachen ist gerade dabei eine große Sammelbestellung für die Nachbarschaft zu machen. Denn in Aachen rechnen die Bürger mit einem konkreten Szenario: Wenn aus dem maroden belgischen AKW in Tihange eine radioaktive Wolke entweicht, dann sollte in der Gegend erstmal niemand mehr das Haus verlassen. Der Raum Aachen arbeitet gerade einen Katastrophenplan aus. Den Ratgeber der Bundesregierung für Notfallvorsorge haben sie alle zuhause.
Ein Film von Tanja Reinhard und Jörg Laaks aus der Reihe "Hier und Heute"

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 20.02.2017 um 22:10 Uhr auf WDR.