Kängurus

Australiens Rote Riesen

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Alles dreht sich um Rusty! Das Känguru-Männchen kämpft seit dem Moment seiner Geburt ums Überleben. Gerade erst auf die Welt gekommen, noch nackt, blind und nicht größer als ein Gummibärchen muss Rusty allein den Weg in den Beutel seiner Mutter finden: die erste Bewährungsprobe, die jedes Känguru bestehen muss. Im Beutel angekommen, saugt sich der Winzling an einer Zitze fest. Über ein halbes Jahr lang wird der Kleine im Beutel bleiben und von seiner Mutter gehegt und gepflegt. Seltene Aufnahmen aus dem Innern des Känguru-Beutels gewähren erstaunliche Einblicke in Rustys Kinderzimmer.
Rote Riesenkängurus sind Überlebenskünstler immer auf dem Sprung und zuhause in einer der lebensfeindlichsten Regionen der Erde: Monatelange Trockenheit und extreme Hitze gehören im Herzen Australiens dazu! Es gibt keine Jahreszeiten, das Klima ist unberechenbar. Darauf haben sich auch die Känguru-Weibchen eingestellt. Die Mutter hat drei Jungtiere gleichzeitig außer dem Winzling Rusty, der im Beutel an einer Zitze hängt, säugt sie an der anderen Zitze ein älteres Geschwisterchen, das den Beutel bereits verlassen hat. Jedes Baby bekommt seine eigene Milchsorte, angepasst ans Kindesalter. Geschwister Nummer Drei, ein noch kaum entwickelter Embryo, wartet in Mutters Bauch auf "den richtigen Moment". Erst, wenn alles stimmt, wird er sich weiter entwickeln. In langen Dürrezeiten, wenn Futter und Wasser knapp werden, muss sich die Mutter im schlimmsten Fall von allen drei Jungtieren trennen auch von Rusty! Doch sobald sich die Umweltbedingungen verbessern, kann sie sehr rasch wieder mit der Fortpflanzung beginnen.
Rote Riesenkängurus sind rastlos immer auf der Suche nach fressbaren Gräsern und Grünzeug. Auf ihren beiden äußerst kräftigen Hinterbeinen hüpfen sie durchs Outback. Kängurus haben im Verhältnis mehr Muskelmasse als alle anderen Säugetiere. Außerdem speichern sie Energie in ihren Sehnen und Bändern so wird das Hüpfen zur äußerst effizienten Methode, sich fortzubewegen. Ab einer Geschwindigkeit von 18 Kilometern pro Stunde verbrauchen Kängurus beim Hüpfen weniger Energie als Vierbeiner beim Laufen. Entsprechend schlecht stehen die Chancen für Angreifer wie Dingos, wenn sie die Verfolgung eines gesunden, ausgewachsenen Kängurus aufnehmen.
Rusty boxt sich durch als junges Känguru, Halbstarker, Erwachsener. Immer wieder muss er sich bei Rangeleien mit anderen, gleichaltrigen Männchen beweisen bis es soweit ist: Er tritt den Boxkampf gegen das stärkste Männchen der Gruppe an. Wird er es schaffen, den alten Riesen zu besiegen? Dann würde ihm allein die Gunst der Weibchen gehören. Doch selbst dann wäre es längst nicht die letzte Herausforderung, die Rusty zu meistern hat. Denn Australien ist immer für eine Überraschung gut, und Kängurus sind es erst recht!
Film von Thoralf Grospitz, Jens Westphalen

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 18.02.2017 um 13:15 Uhr auf MDR.

18.02.2017
13:15
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
18.02.2017 13:15 Uhr MDR