Sigmund Jähn und die Helden der Sterne

Ein Themenabend moderiert von Mirko Drotschmann

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Vor 80 Jahren - am 13. Februar 1937 - erblickt im vogtländischen Morgenröthe-Rautenkranz Sigmund Jähn das Licht der Welt. Von hier aus macht er sich auf den Weg zu den Sternen und wird weit über die Grenzen der DDR hinaus berühmt. Zum 80. Geburtstag des Weltraumpioniers gratuliert Moderator Mirko Drotschmann mit einem "MDR Zeitreise Spezial" - einem Themenabend ganz im Zeichen der Faszination Kosmos.
Wir schauen auf die Biographie Sigmund Jähns von seiner Buchdruckerlehre über den Dienst als Kampfpilot, den Umzug nach Moskau und die Kosmonautenausbildung bis zum Start der Sojusrakete am 26. August 1978. Die vom Kosmonautenfieber gepackten Kinder in der DDR sind genauso Thema wie die staatliche Instrumentalisierung der Erfolge in der Raumfahrt. Außerdem erzählen wir die "Gagarin-Story" und spüren weiteren packenden Biographien von Jähns Kollegen aus den sozialistischen Bruderstaaten nach - den Vorzeigekosmonauten von Polen bis Kuba, von Ungarn bis Vietnam, die von ihren Ländern in den Orbit geschickt wurden.
Sigmund Jähn - Der erste Deutsche im All
Weiter als er reiste kein DDR-Bürger: Sigmund Jähn. Jedes Kind kannte den Namen des ersten Deutschen auf einer Erdumlaufbahn. Schulen und Straßen wurden nach dem 1937 im vogtländischen Rautenkranz geborenen NVA-Generalmajor a.D. benannt. Doch welcher Mensch verbirgt sich hinter dem von Leonid Breshnew zum "Helden der Sowjetunion" und von Erich Honecker zum "Fliegerkosmonauten der DDR" geadelten Jähn?
 
Heldenhaft sei er nie gewesen, so der heimatverbundene Himmelsstürmer im Interview: "Was braucht es einen Helden, wenn du festgeschnallt in einer Rakete sitzt und das Ding mit dir einfach losknallt?" Und als während des Kopplungsmanövers von Sojus 31 mit der Raumstation Salut 6 die Schleusentür versagte, hörten die aufgeregten Diensthabenden im Moskauer Kontrollzentrum den Vogtländer lachen. Niemand überstand die Trainings-Torturen in der Zentrifuge und auf dem "Teufelsstuhl" so folgenlos wie Jähn. Und wenn in der NVA eine havarierte MiG 21 auf den ersten Probeflug nach erfolgter Reparatur ging, wer saß da wohl im Cockpit...? Keine Frage: Jähn kam hoch hinaus und stapelt tief.
Das Porträt "Sigmund Jähn - Der erste Deutsche im All" anlässlich seines 80. Geburtstages liefert nicht nur eine spannende Chronologie zum Interkosmosflug UdSSR/DDR im August 1978, sondern kommt dem fliegenden Vogtländer menschlich näher als jede Dokumentation  zuvor. Jähn bilanziert Wahrheiten und Irrtümer seines Lebens, blickt zurück auf seine arme und doch reiche Kindheit, beschreibt die härtesten wie faszinierendsten Momente seiner Pilotenlaufbahn und erzählt über seine Eltern, Ehefrau Erika, seine zwei Töchter und die Enkelkinder.
Vor 80 Jahren - am 13. Februar 1937 - erblickt im vogtländischen Morgenröthe-Rautenkranz Sigmund Jähn das Licht der Welt. Von hier aus macht er sich auf den Weg zu den Sternen und wird weit über die Grenzen der DDR hinaus berühmt. Zum 80. Geburtstag des Weltraumpioniers gratuliert Moderator Mirko Drotschmann mit einem "MDR Zeitreise Spezial" - einem Themenabend ganz im Zeichen der Faszination Kosmos.
Wir schauen auf die Biographie Sigmund Jähns von seiner Buchdruckerlehre über den Dienst als Kampfpilot, den Umzug nach Moskau und die Kosmonautenausbildung bis zum Start der Sojusrakete am 26. August 1978. Die vom Kosmonautenfieber gepackten Kinder in der DDR sind genauso Thema wie die staatliche Instrumentalisierung der Erfolge in der Raumfahrt. Außerdem erzählen wir die "Gagarin-Story" und spüren weiteren packenden Biographien von Jähns Kollegen aus den sozialistischen Bruderstaaten nach - den Vorzeigekosmonauten von Polen bis Kuba, von Ungarn bis Vietnam, die von ihren Ländern in den Orbit geschickt wurden.
Sigmund Jähn - Der erste Deutsche im All
Weiter als er reiste kein DDR-Bürger: Sigmund Jähn. Jedes Kind kannte den Namen des ersten Deutschen auf einer Erdumlaufbahn. Schulen und Straßen wurden nach dem 1937 im vogtländischen Rautenkranz geborenen NVA-Generalmajor a.D. benannt. Doch welcher Mensch verbirgt sich hinter dem von Leonid Breshnew zum "Helden der Sowjetunion" und von Erich Honecker zum "Fliegerkosmonauten der DDR" geadelten Jähn?
Heldenhaft sei er nie gewesen, so der heimatverbundene Himmelsstürmer im Interview: "Was braucht es einen Helden, wenn du festgeschnallt in einer Rakete sitzt und das Ding mit dir einfach losknallt?" Und als während des Kopplungsmanövers von Sojus 31 mit der Raumstation Salut 6 die Schleusentür versagte, hörten die aufgeregten Diensthabenden im Moskauer Kontrollzentrum den Vogtländer lachen. Niemand überstand die Trainings-Torturen in der Zentrifuge und auf dem "Teufelsstuhl" so folgenlos wie Jähn. Und wenn in der NVA eine havarierte MiG 21 auf den ersten Probeflug nach erfolgter Reparatur ging, wer saß da wohl im Cockpit...? Keine Frage: Jähn kam hoch hinaus und stapelt tief.
Das Porträt "Sigmund Jähn - Der erste Deutsche im All" anlässlich seines 80. Geburtstages liefert nicht nur eine spannende Chronologie zum Interkosmosflug UdSSR/DDR im August 1978, sondern kommt dem fliegenden Vogtländer menschlich näher als jede Dokumentation zuvor. Jähn bilanziert Wahrheiten und Irrtümer seines Lebens, blickt zurück auf seine arme und doch reiche Kindheit, beschreibt die härtesten wie faszinierendsten Momente seiner Pilotenlaufbahn und erzählt über seine Eltern, Ehefrau Erika, seine zwei Töchter und die Enkelkinder.
Wenn ich groß bin, flieg ich zu den Sternen
Die Kinder in der DDR waren von einem Virus befallen. Das Krankheitsbild: Kosmonautenfieber. Der Start der ersten Sputniks löste einen wahren Boom aus und nach dem ersten bemannten Weltraumflug durch Juri Gagarin 1960 gab es kein Halten mehr. Natürlich wollten die Genossen die Erfolge der sowjetischen Raumfahrt zum Aufpolieren des eigenen politischen Renommees nutzen. Da kam ihnen der Start des ersten deutschen Kosmonauten Sigmund Jähn 1978 gerade recht. Der bescheidene Held aus Morgenröthe-Rautenkranz wurde nach seiner Rückkehr auf eine gigantische Jubeltournee geschickt. Die Dokumentation zeigt die ehrliche Begeisterung der "jungen Kosmonauten" genauso wie den ständigen Versuch, das Thema politisch auszuschlachten.
Fliegerkosmonauten
In der viel beachteten internationalen Koproduktion "Fliegerkosmonauten" werden all die Kollegen Jähns aus den "sozialistischen Bruderstaaten" vorgestellt, die seinerzeit - wie er - als Vertreter ihres Landes in den Orbit geschickt wurden. Der Film zeigt packende Biographien der Vorzeigekosmonauten von Polen bis Kuba, von Ungarn bis Vietnam, denn die letzten sozialistischen Helden waren Söhne von Traktoristen, Büffelhirten, Schuhmachern oder Sägewerksarbeitern. Volksnahe, handfeste,
strahlende junge Männer, die über Nacht zu gefeierten Stars wurden. Was ist nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aus ihnen geworden?
Die Gagarin-Story
"Juri, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wir geben dir alles mit, was du brauchst, Verpflegung, Sauerstoff und eine Pistole…" Mit diesen Worten versucht Chefkonstrukteur Koroljow Juri Gagarin kurz vor seinem historischen Kosmos-Flug zu beruhigen. Es ist der 12. April 1961. Juri Gagarin ist der erste Mensch, der die Schwerkraft der Erde überwinden soll. Nach seiner sicheren Rückkehr auf die Erde ist Gagarin ein gefeiertes sozialistisches Idol. Der Film schaut hinter die Kulissen der Helden-Inszenierung. Weggefährten und Freunde geben erstaunliche Einblicke in die wahre Geschichte des Kosmonauten Nr. 1. Wie erlebte er seine Karriere? Wie wurde er fertig mit dem Ruhm und dem Helden-Kult? Seine Zweifel und Ängste, seine Eskapaden und schließlich sein geheimnisumwitterter Tod.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 12.02.2017 um 22:25 Uhr auf MDR.

12.02.2017
22:25
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
12.02.2017 22:25 Uhr MDR