Das Känguru - Australiens Leidenschaft

Ein Film von Antje Christ

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Um die 50 Millionen Kängurus soll es laut offiziellen Schätzungen in Australien geben. Für einige Australier sind sie eine Plage, andere kümmern sich aufopferungsvoll um verletzte und verwaiste Kängurubabys. Doch wenn die sogenannten Joeys irgendwann einmal in die Freiheit entlassen werden, steht ihnen eine ungewisse Zukunft bevor. Jedes Jahr werden von der australischen Regierung einige Millionen Kängurus zum Abschuss freigegeben. Der weltweite Handel mit dem Fleisch, Fell und Leder der Tiere blüht.
Tierschützer halten das massive Töten der Kängurus für ein Verbrechen an Australiens Natur- und Tierwelt. Farmer hingegen befürworten das Vorgehen der Regierung, denn sie haben Angst um ihr Weideland und die Ernte. Das Känguru, Australiens Symbol und weltweiter Sympathieträger, spaltet die Nation.
Im Mittelpunkt der Dokumentation steht die Arbeit von Jon Rowdon und Gayle Chappel aus dem Bundesstaat Victoria. In ihrem Hepburn Wildlife Shelter, einer Auffangstation für australische Wildtiere, kümmert sich das Paar um hilfsbedürftige Tiere. Unterstützung bei komplizierten Fällen erhalten die Tierschützer im Healesville Sanctuary, Australiens modernstem Wildtierkrankenhaus. Hier können Besucher Untersuchungen von Koalas, Kängurus und anderen australischen Wildtieren miterleben.
Doch der Film zeigt auch die andere Seite, wenn nachts in der australischen Wüste der Kängurushooter unterwegs ist. Peter Absalom jagt seit über 30 Jahren Kängurus und schießt jede Nacht etwa 50 Tiere. Vor dem Hintergrund der Diskussion zwischen Aborigines, Naturschützern und den Befürwortern der Kängurujagd thematisiert der Film eine Kontroverse, in der es nicht nur um Tierschutz geht, sondern auch um den Wert der Natur, den Umgang mit den Ressourcen und das künftige Zusammenleben zwischen Mensch und Tier auf dem fünften Kontinent.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 13.02.2017 um 14:30 Uhr auf WDR.