Jean Jaurès. Die Flamme des Sozialismus

Dokumentarfilm Frankreich 2013

Der französische Politiker Jean Jaurès wurde am 31. Juli 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, von dem Nationalisten Raoul Villain in Paris ermordet. Am selben Tag hatte er in einer Sondersitzung des Internationalen Sozialistischen Büros in Brüssel die französische Regierung mit all seiner Rednerkunst dazu aufgefordert, den bevorstehenden Krieg zu verhindern. Jean Jaurès wird 1859 im südfranzösischen Castres (Tarn) geboren und nach einem Abschluss in Philosophie an der Ecole normale supérieure (ENS) zunächst Lehrer in Albi. Von 1883 bis 1885 arbeitet er als Professor für Philosophie an der Universität von Toulouse. 1885 wird er als unabhängiger Abgeordneter in die Nationalversammlung gewählt. Sein politisches Engagement gewinnt an Bedeutung, als er sich 1892 mit den streikenden Minenarbeitern von Carmaux solidarisiert. 1902 führt Jaurès die reformerische Parti Socialiste Français (PSF) an, 1904 gründet er die Parteizeitung „L‘Humanité“ und 1905 vereinigt er die gesamte Linke Frankreichs zur Section française de l'Internationale ouvrière (SFIO). Bis 1914 bleibt er linksrepublikanischer Abgeordneter in der Nationalversammlung. Der Dokumentarfilm beleuchtet Jaurès‘ gesamte politische Laufbahn, sein Engagement für die sozialistische Arbeiterbewegung, seinen Einsatz für die Rehabilitation von Alfred Dreyfus, den zu Unrecht wegen Spionage verurteilten jüdischen Offizier, sein Engagement für den Laizismus, seinen Kampf für die Abschaffung der Todesstrafe sowie seine radikale Verurteilung eines Angriffskriegs. Der Dokumentarfilm zeigt Jean Jaurès als einen Menschen, der sich entschlossen für die sozial Benachteiligten und für den Frieden engagiert, und befasst sich vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund mit der Aktualität seines politischen Erbes.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 12.02.2017 um 02:55 Uhr auf arte.