Genuss bis zur Sucht?
Diezemanns Reisen in die Welt des Alkohols
Gleich vier Polizisten sind nötig, um den Mann aus dem Streifenwagen zu heben. Immer wieder sacken ihm die Beine weg, er ist sturzbetrunken und wurde nun hierher gebracht: in die zentrale Ausnüchterung der Stuttgarter Polizei. Besonders an Wochenenden herrscht hier Hochbetrieb, dann schlafen oft mehr als zehn Menschen unter polizeilicher und ärztlicher Aufsicht ihren Rausch aus. Es ist - im wahrsten Sinne des Wortes - ein ernüchternder Ort, der drastisch klar macht: Deutschland hat ein Alkoholproblem.
1,8 Millionen Menschen gelten hierzulande als alkoholabhängig, mindestens 74.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen ihrer Sucht. Alkohol ist offenbar ein gefährlicher Stoff, der trotzdem in Deutschland überall und sehr günstig verfügbar ist. Denn Wein, Bier und andere Genussmittel sind natürlich auch fest verankert in der Fest- und Alltagskultur. Versuche, diese Droge und ihren Missbrauch einfach zu verbieten, sind immer wieder gescheitert.
Wo endet der Genuss und wo beginnt das Alkoholproblem? SWR-Reporter Kai Diezemann begibt sich auf eine Recherchereise, um zu testen, wo sein eigenes Limit liegt. Er spricht mit Ärzten und Wissenschaftlern, die die langfristigen Folgen von Alkohol erforschen. Er trifft Menschen, die an ihrer Sucht gescheitert sind. Und Menschen, die sich den Rausch, das Feiern mit Bier, Wein und anderen Alkoholika, einfach nicht verbieten lassen wollen. Wo liegt die Grenze, ab wann wird der Stoff gefährlich?
Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 13.02.2017 um 03:02 Uhr auf tagesschau24.
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