Die Oase Al Ain - Tor zur großen Leere

Vereinigte Arabische Emirate

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Ein Ort, der von seinen Extremen lebt, zwischen satten Oasen und der lebensfeindlichen Bedrohung durch die Wüste. Al Ain, am östlichen Rand des Emirates Abu Dhabi gelegen ist eine Stadt der Grenzbereiche. Geographisch gesehen dicht an der Landesgrenze zu Oman, aber geologisch betrachtet war die Oase immer ein Scheitelpunkt zwischen Zivilisation und dem "unendlichen Nichts" - der "großen Leere", wie die Beduinen die raue Wüste der arabischen Halbinsel seit jeher nennen.
Seit rund 5.000 Jahren ist die Oase besiedelt, das belegen die archäologischen Funde der einzigartigen Grabhäuserkultur aus der frühen Bronzezeit. Grundlegend aber für die Existenz der Siedlung, die immer prächtiger mit Forts und Palästen ausgebaut wurde, war und ist noch immer ein raffiniertes, ebenfalls Jahrtausende altes, Bewässerungssystem, Aflaj genannt. Die oft unterirdischen Kanäle versorgen die Oase mit reichlich frischem Wasser aus dem nahen Hadschar-Gebirge.
1.350 Meter hoch, der Berg Jebel Hafit, eine überwältigende Aussichtsplattform im Rücken von Al Ain, an dessen Ausläufern die Beduinen ihre Toten bestatteten. Hier bläst der Wüstenwind und rundherum ein Meer aus über 1 Million Dattelpalmen, eine der größten Oasen überhaupt.
Mit der Kultivierung der Dattelpalmen konnte Al Ain, das Quelle oder Auge bedeutet, seinen wichtigen Standort als Handelsplatz über Tausende von Jahren sichern. Al Ain hat sich immer als üppiger paradiesischer Garten präsentiert, der seit der Bronzezeit die Menschen anlockt. Eine Oase wie ein Bollwerk, ein Lebenselixier im Angesicht der lebensfeindlichen "großen Leere", der Arabischen Wüste, die bedrohlich nah vor ihren Toren liegt.
Film von Horst Brandenburg

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 11.02.2017 um 01:45 Uhr auf tagesschau24.