Farbe, Seilbahn und Sozialwohnungen

Südamerikas Bauvisionäre

Porto Maravilha. Ein halbes Jahrhundert lang wurde dieser historische Ort in Rio de Janeiro von der Hochbahn verunstaltet und vom Rest der Stadt abgeschnitten. Oben tobte der Straßenlärm, unten regierte das Verbrechen. Nachdem das riesige Areal über Jahrzehnte hinweg dem Zerfall überlassen worden war, wurden anlässlich der Olympischen Spiele Milliarden investiert, um die Hafengegend zum Prachtviertel zu sanieren. Auf seiner Suche nach den neuen Wahrzeichen Südamerikas besuchte ARD-Korrespondent Michael Stocks Brasilien, Bolivien und Chile.Dem Himmel waren die Menschen in La Paz, Bolivien, schon immer ganz nah.
Doch seitdem man hier, auf rund 4.000 Meter Höhe, durch eine Seilbahn mit dem auf der Hochebene gelegenen El Alto verbunden wird, ist das noch viel wörtlicher zu nehmen. Die Lebensqualität in der Andenstadt, so sagen alle, sei mit dem neuen Verkehrsmittel deutlich angestiegen. Das Stadtbild hat sich sichtlich gewandelt, auch dank des Stararchitekts Freddy Mamani. Er nennt seine Arbeit die neue Anden-Architektur. Bunt muss es sein, die indianische Herkunft zeigen. Manche sagen, Freddy Mamani ist der Michelangelo der Aymara Indios.
Im Herzen Chiles haben die Bewohner von Constitución zur Normalität zurückgefunden. Nach dem Megabeben im Februar 2010 und dem anschließenden Tsunami wurden weite Teile der Stadt komplett zerstört, tausende Bewohner waren obdachlos. Mittlerweile hat sich viel verändert. Grund dafür ist u. a. das Projekt Villa Verde, sozialer Wohnungsbau der besonderen Art. Innerhalb kürzester Zeit und mit geringsten finanziellen Mitteln wurden halbe Häuser vorgefertigt, die dann der Besitzer je nach finanziellen Möglichkeiten weiter ausbauen und vergrößern kann. Alejandro Aravena baut mit seinem Team keine Luxusimmobilien für Reiche. Er konstruiert günstige, aber hochwertige Sozialwohnungen.
Ein Film von Michael Stocks

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 01.02.2017 um 16:45 Uhr auf Phoenix.