Lebenslinien

Das Ohr ist eine Tür

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Natalie ist von Geburt an taub. Trotz Gehörlosigkeit hat sie als Kind das Sprechen mühsam erlernt. Im Alter von 31 Jahren beschließt Natalie, sich ein Cochlea-Implantat hinter dem linken Ohr einsetzen zu lassen, eine Prothese für Gehörlose, deren Hörnerv noch funktioniert. Anschließend wird ihr Hörvermögen dem eines Neugeborenen gleichen, jedes einzelne Geräusch, jeden Ton, jedes Wort wird sie lernen müssen. Wenn Natalie mit ihrer vierjährigen Tochter Geräusche raten spielt, stutzt sie ein ums andere Mal. "Eine Hupe?", fragt sie. Ihre Tochter nickt und lässt das nächste Geräusch ertönen. Diesmal ist sich Natalie sicher. "Ein Krankenwagen!" Natalie ist von Geburt an taub. Hören lernt sie erst mit 31 Jahren. Die Hoffnung, teilzunehmen an der Welt des Hörens und der Wunsch, ihre eigenen Kinder einmal hören zu können, lassen Natalie eine folgenschwere Entscheidung treffen. Sie beschließt, sich mit über 30 Jahren ein Cochlea-Implantat hinter dem linken Ohr einsetzen zu lassen, eine Prothese für Gehörlose, deren Hörnerv noch funktioniert. Auf ihrem Weg aus der Stille holen Natalie Erinnerungen an ihre Kindheit ein. Wie war es, als praktisch taubes Kind unter Hörenden zu leben? Unter Mühen hatte sie das Sprechen gelernt. Wird nun alles von vorn beginnen? Wird sie mit der gleichen Anstrengung das Hören üben müssen wie früher das Sprechen? Ihre Tochter hören und verstehen zu können, bestärkt Natalie, durchzuhalten.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 14.02.2017 um 03:45 Uhr auf BR.