Flucht aus der Sklaverei

Die Stadt der Hoffnung

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Der Great Dismal Swamp, der „große, düstere Sumpf“, ist ein gespenstisches Sumpfgebiet nahe der Ostküste der USA. Er bedeckt weite Teile der Küstenebenen von Virginia und North Carolina. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war dieser Sumpf bei den Siedlern gefürchtet, seine Bewohner verhasst.
Noch heute ist er ein Paradies für giftige Wasserschlangen, blutsaugende Insekten, Spinnen und Raubtiere wie Schwarzbär und Luchs; für Menschen dagegen eine nasse, malariaverseuchte Hölle. Dennoch gibt es immer wieder Gerüchte, dass Menschen im Sumpf leben. Verfolgte, die nirgends sonst hin könnten, weil sie überall gejagt und getötet würden. Geflohene Sklaven – entkommen aus der brutalen Knechtschaft ihrer weißen Herren.
Ein Team von Archäologen der American University in Washington D.C. geht diesen alten Gerüchten auf die Spur. Daniel Sayers und Becca Peixotto sind überzeugt, dass irgendwo im Sumpf Menschen gelebt haben müssen. Und tatsächlich: Bei einer Exkursion ins Innere des Dismal Swamp finden sie eine Insel. Es ist trockener Grund, nur wenige Meter über dem Wasserspiegel.
Sie beginnen mit Ausgrabungen und bald werden sie fündig: Die Archäologen stoßen auf jahrhundertealte Artefakte. Sie entdecken konkrete Hinweise auf eine Besiedlung. Dank moderner Datierungsmethoden können Daniel Sayers und Becca Peixotto heute beweisen, dass der Dismal Swamp nicht nur als vorübergehendes Versteck diente. Hier, mitten im Sumpf, stand zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert eine ganze Stadt. Eine Stadt der entflohenen Sklaven, die den Verfolgten Sicherheit und Zuflucht vor grausamen Sklavenhaltern bot.

Regie: Andreas Gutzeit\nProduzent: ZDF\n

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 04.02.2017 um 21:10 Uhr auf arte.