360° - Geo Reportage

Das Salz der Inka

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Anfang Mai endet in Perus Hochland die Regenzeit. Sieben Monate lang lagen die Salinen brach. Nun kann die Familie von Emilia Atapaucar endlich damit beginnen, ihre acht Salinenbecken zu reinigen. Sie benötigt die Einnahmen aus dem Salzverkauf dringend. Denn die 23-jährige Tochter Mariella steht kurz vor der Entbindung und ein Aufenthalt im Krankenhaus ist teuer. "360° - Geo Reportage" begleitet die Salzbauernfamilie bei der mühevollen Ernte des kostbaren Salzes.
Emilia Atapaucar hofft inständig, dass ihr Enkelkind nicht zu früh zur Welt kommt, damit sie in den ersten Wochen der Salzernte genug Geld für dessen sichere Geburt verdienen kann. Bereits zur Zeit der Inka dienten die Salinen von Maras als ergiebige Salzquelle. Im 16. Jahrhundert plünderten die spanischen Eroberer die Silber- und Salzvorkommen Perus. Heute ist Maras ein armes Bergdorf, dessen Bewohner die Salinen eigenständig bewirtschaften.
Jede Bauernfamilie besitzt an den steilen Andenhängen zwischen fünf und zehn Terrassenbecken. Die meisten Bauern haben sich zu einem Kollektiv zusammengeschlossen, doch wirklich ausreichend Geld verdient hier niemand. Das große Geschäft mit dem Salz machen die Exporteure, die das "Weiße Gold" zu hohen Preisen in die Industrieländer liefern. Seit einigen Jahren findet das Andensalz in Europa und Amerika immer mehr Liebhaber.
"360° - Geo Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.

Regie: Andrea Oster\n

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 04.02.2017 um 08:10 Uhr auf arte.