Abenteuer Archäologie

Die Mayas: Mehr als Urwald-Astronomen

Die Mayas gehörten zu den gelehrtesten Völkern des präkolumbischen Zentralamerikas. Sie konnten sogar Sonnen- und Mondfinsternisse, Tagundnachtgleiche und Sonnenwenden vorhersagen. Zwei Jahrtausende lang lebten sie in den Wäldern von Guatemala und Chiapas, bis sie im 16. Jahrhundert von den spanischen Siedlern unterworfen wurden. In Guatemala fanden Archäologen heraus, dass die Astronomie für die Mayas mehr als eine Wissenschaft war. In Wirklichkeit war sie ein Instrument der politischen Propaganda.
Durch archäologische Forschungen in Tikal, einer der am besten untersuchten Maya-Stätten in den Regenwäldern des nördlichen Guatemala mit bemerkenswerten Pyramidentempeln, konnte die faszinierende Zivilisation in völlig neuem Licht betrachtet werden.
Man schätzt, dass die Einwohnerzahl des Stadtzentrums auf dem Höhepunkt der Macht in der klassischen Periode im 8. Jahrhundert rund 90.000 Menschen umfasste. Hier befand sich auch das größte Observatorium der Mayas zur Beobachtung von Sternen und Planeten. Dank archäologischer Grabungen konnte der Gebäudekomplex in 3D rekonstruiert werden.
Im Jahr 1979 wurde der Nationalpark Tikal von der UNESCO zum Weltkultur- und Weltnaturerbe erklärt, er erstreckt sich über eine Fläche von 576 Quadratkilometern. Mittlerweile gehört die antike Stadt zu den Hauptsehenswürdigkeiten des Landes. Nur 20 Kilometer von Tikal entfernt befinden sich die Ruinen von Uaxactún, einer weiteren Maya-Stadt. In den 20er Jahren entdeckten Archäologen dort einen Gebäudekomplex mit einer Ausrichtung zur Position des Sonnenaufgangs in unterschiedlichen Jahreszeiten.
Daraus leiteten die Archäologen ab, dass es sich ebenfalls um ein Observatorium der Mayas gehandelt haben muss. Astronomische Tabellen auf Papier und Wandinschriften in Xultún gaben weitere Hinweise darauf, welche Rolle die Astronomie in der Maya-Kultur gespielt haben muss.
Warum sind die Ureinwohner der Osterinseln ausgestorben? Woher kommen die mysteriösen Nazca-Linien in Peru? Wann betrat der erste Mensch den amerikanischen Kontinent? Forscher aus aller Welt versuchen, die großen Geheimnisse der Geschichte zu lüften. Der belgische Archäologe Peter Eeckhout macht sich in der Dokumentationsreihe auf den Weg zu ihnen und berichtet von ihren jüngsten Entdeckungen.

Regie: Agnès Molia, Nathalie Laville\nProduzent: ARTE F\n

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 01.02.2017 um 15:20 Uhr auf arte.