DDR vereist

Einsatz an der Winterfront

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Ungeräumte Straßen, eingefrorene Leitungen, Havarien bei der Fernwärme: Der Winter stellte die DDR-Führung regelmäßig vor Probleme. Ab Mitte der 60er Jahre wird von der DDR-Führung ein zentraler, staatlich organisierter Winterdienst aufgebaut. Ganze Belegschaften wurden dafür aus den Betrieben abgestellt, um den Kollegen vom Räumdienst oder der VEB Stadtwirtschaft unter die Arme zu greifen.
Doch wie meisterte die Bevölkerung die Tücken und Herausforderungen des Problemfalls Winter? Wie wurde beim kollektiven Schneeschippen die vielbeschworene sozialistische Menschengemeinschaft wirklich erlebt? Und welche Erlebnisse aus dem ganz normalen Alltag blieben bis heute in Erinnerung?
Die Mängel im Großen, die jeder neue harte Winter unmissverständlich zu Tage befördert, werden im Kleinen ausgeglichen durch Tricks und Kniffe. Fehlende, geborstene Windschutzscheiben werden - Marke Eigenbau - durch Plexiglas ersetzt - unter Mitwirkung eines ordentlichen Backofens. Kohlenklau, privat und in Betrieben, wird neues Zeichen der Zeit. Vom Bürgermeister bis zum Reichsbahner kämpft jeder an seiner eigenen, "privaten" Winterfront.
Film von Nils Werner

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 31.01.2017 um 22:05 Uhr auf MDR.