die nordreportage: Nach 30 Jahren ein Zuhause

Das Glück eines Obdachlosen

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Es ist die Reise ihres Lebens: Etwa 70 Obdachlose aus Norddeutschland dürfen auf Einladung des Papstes nach Rom reisen, gemeinsam mit 4000 Obdachlosen und Armen aus ganz Europa.
Joachim Weber schläft seit 30 Jahren auf der Straße. Rainer Rümke ist Verkäufer des Hamburger Straßenmagazins „Hinz & Kunzt“ und lebt in einer Notunterkunft. Ihm kommt als einem von zwei Deutschen die besondere Ehre zu, dem Papst die Hand geben und ihm ein paar Worte sagen zu dürfen.
Beide Männer fliegen zum ersten Mal in ihrem Leben, wie fast alle der ausgewählten Obdachlosen. Die Reise nach Rom ist für sie alle eine einmalige Chance und zugleich eine Herausforderung.
Die Begegnung mit dem Papst wird die obdachlosen Pilger verändern. Alle gewinnen Selbstbewusstsein, gehen etwas aufrechter. Und Joachim Weber findet nach der Rückkehr endlich das, was er sich sehnlichst gewünscht hat: eine eigene Wohnung. Doch was für fast alle Menschen alltäglich ist, bedeutet für ihn eine große Umgewöhnung. Er hat Angst, dass er nicht mit der Einsamkeit zurechtkommt. Vermieter und Hauswart kümmern sich aber um ihn. Kurz vor Weihnachten lädt Joachim Weber die Organisatoren der Romreise zum Adventskaffee ein.
Rainer Rümke wird ständig von seinen Kunden auf die Begegnung mit dem Papst angesprochen. Das neue Jahr beginnt auch für ihn mit einem Neuanfang: Er sucht wieder Kontakt zu seiner Familie und besucht seine Schwester in Berlin. Außerdem steht für ihn ein Treffen mit dem Hamburger Erzbischof an, um ihm die Grüße des Papstes auszurichten.
Auch bei den anderen Menschen, die den Papst in Rom getroffen haben, hat die Reise Spuren hinterlassen. Deshalb fehlt auch so gut wie keiner beim großen Wiedersehenstreffen im „Kleinen Michel“.

Produktion: Edgar Rygol\nAutor: Manuel Daubenberger, Lara Straatmann\n

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 30.01.2017 um 18:15 Uhr auf NDR.