360° Geo Reportage

Polen, Winter in den Waldkarpaten

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die Woiwodschaft Karpatenvorland ist im Vergleich zum polnischen Landesdurchschnitt eher dünn besiedelt. Viele Bewohner sind in den 60er und 70er Jahren hierhergezogen. In der Einsamkeit der Wälder war der Staatskommunismus weniger spürbar. Heute ist es eine der ärmsten Regionen der Europäischen Union, und die Menschen ziehen wieder fort, vor allem die Jugend sieht wenig Perspektiven. Doch nahe den Grenzen zur Slowakei und der Ukraine floriert eine kleine Ikonen-Werkstatt. "360° Geo Reportage" hat sie besucht.
Das Karpatenvorland hat im Laufe seiner Geschichte viele Herrscher erlebt: polnische Könige, Habsburger Kaiser, deutsche Besatzer, sowjetische Diktatoren. Was durch die Jahrhunderte Bestand hatte, war der starke Glaube seiner Bewohner. Die orthodoxen Einheimischen vom Volksstamm der Lemken schlossen sich nie der russisch-orthodoxen Kirche an, sondern blieben griechisch-orthodox oder griechisch-katholisch. Lemken leben inzwischen nur noch wenige im Karpatenvorland. Und doch haben sie viele alte Holzkirchen hinterlassen, die wie verzaubert in den Wäldern stehen und alle Veränderungen überdauert haben. Neben den Ikonen und den Kirchen steht die Region aber vor allem für die Tradition der Glasfertigung. Zwar befindet sich die großindustrielle Glasproduktion seit längerem im Niedergang - dafür aber blüht die Glaskunst im Kleinen. Das Glass Studio Habrat startet mit seinen kreativen Entwürfen gerade voll durch.
"360° Geo Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
Reportage Deutschland 2015

Regie: Thorsten Niemann\n

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 10.12.2016 um 08:00 Uhr auf arte.